Donnerstag, 3. Juni 2004

Ein paar Tage in 2004 schreibe ich kombiniertes Traumtagebuch. Das genaue Datum dieses ersten Eintrags in dieser Serie weiß ich nicht mehr genau. Es war halt kurz vor dem Katholikentag - nehmen wir also mal an es war der 3. Juni...

Seit meiner Kindheit habe ich keinen Alptraum mehr geträumt.

Ich komme zurück von einer Reise, einem hohen Berg. Ich finde mich wieder auf einenm mystischen Kirmesplatz, der teils ein politischer Platz (Bambule), teils ein Kirchentag,
teils ein Bahnhof ist. Hier möchte ich meinen Stand aufbauen.
Dort wo die Bambulestände stehen, steht wie auf einem Rastplatz ein
dunkelbrauner Holztisch der von 2 Sitzbänken flankiert wird, auf deren
Lehnen die Linken sitzen.

Mittels Holzbrettern versuche ich den Platz zwischen den Sitzenden optimal
zu nutzen.

Irgendetwas Unbekanntes stand neben mir, das ich nicht mehr beschreiben kann.

Bevor die ersten Sachen auf dem Tisch zu liegen kommen fliegen die Holzplatten vom Tisch und 0,5 Liter Biergläser werden aufgetragen.
In der düsteren Abendstimmung ziehe ich traurig von dannen, in Richtung zweier geschlossener Räume, die kirchlich genutzt werden.
Eine kleine Ecke, groß genug für einen kleinen Stand ist noch frei. Es wäre hier besser als gar nichts.

Rechts im Nachbarraum steht ein Holzwohnwagen an dem eine alte Frau selbstbemalte Holztäfelchen mittels eines Farbpunktpreissystems verkauft. Ich spreche kurz mit ihr.
Im Nachbarraum mache ich die Hallenverantwortlichen ausfindig. Beide sind natürlich auch von anderen umlagert und bekamen offensichtlich etwas verabreicht, denn bevor ich ins Gespräch komme, sacken diese zusammen.

Ich versuche den nächsten Zuständigen auszumachen. An einem Tresen ist dies der Bahnhofsvorsteher. Bevor ich mein Anliegen formuliere, erteilt mir dieser Hausverbot.
Ich versuchte Gründe zu erfragen, doch offenbar hatte der Manager mittels Knopfdruck die Polizei herbei beordert.
Diese legt mich, vertreten durch eine hübsche junge Dame mit Zopf, sofort in Handschellen. Ich kann noch mein Handy ergreifen und meinen Freund anrufen, um ihm zu sagen sofort mit einem Anwalt herzukommen, und meine Sachen lägen auch noch da.
Doch da werde ich schon abgeführt. Terrorverdacht.
Eine etwa 60 jährige Frau, erkennt mich als diesen Mann, den sie beim Abstieg vom Berg erkannt hat.

Ich werde ins Ausland, ich glaube es ist Belgien, gefahren. Es ist 4 Uhr, auch dort ist ein Kirmesplatz. Das erste das man vom diesem sieht ist ein kleines -etwa 3 Meter im Durchmesser- großes hölzernes Drehkarussell. Auf den Figuren liegt ein toter Arbeiter mit offenem Mund und Augen und zurückgestrecktem Kopf. Rechts und links seines Körpers sind die Beine eines weißen Hundes mit braunen Flecken, der über dem Toten steht. Genüsslich sabbernd leckt er die Augen des Toten aus. Der Polizist im Ledermantel, der mich mit seinen Leder behandschuhten Händen fest im Griff hält sagt:

"Diesen Mann haben sie umgebracht".

Ich schrie, diesen Mann habe ich nicht umgebracht. Es schoss durch meinen Kopf, diesen Mann kenne ich nicht, und auf diesem Kirmesplatz bin ich noch nie gewesen, noch nicht einmal kenne ich die Stadt, doch wer kann das bezeugen??
Wir gehen noch wenige Meter weiter, plötzlich wird umgedreht, etwa 10 Meter vom Tatort, auf der rechten Seite des Platzes steht ein altes Haus, und ich soll durch die Butzenscheiben des Fachwerkhauses schauen. Die Wände und die Decke sind über und über mit uralten dunklen Holzschnitzereien bedeckt.

„Schauen Sie nicht nach rechts“ sagt der Polizist in Ledermontur, der mich noch immer fest im Griff hält.

Ich schaue nach rechts, erblicke dort einen traurigen etwa 9 Jahre alten Jungen, der rechts direkt hinter der Tür steht, der schweigt und offenbar nicht hinaus kommt. Ich werde wieder weggezerrt.
Ich sage zu dem Polizisten etwas über diesen Jungen, dieser erkennt sofort: „Ich sagte Sie sollen nicht nach rechts schauen“; wobei er mich zurückführt.
Mir wird klar, es handelt sich hier um den Eingang zur Hölle.
Ich wache auf, wähle die interne Telefonnummer meines Freundes, Er kommt, doch das erste was ich sehe, ist eine große Wanduhr (ein Wiener Regulator) , der verkleinert den Eingangsbereich der Hölle darstellt.
Mein Blut gefriert in meinen Adern. Mein Atem stockt.
Der Traum führte dazu, dass ich nicht zum Katholikentag fuhr, da ich Angst hatte, das sich der Traum dort in die Wahrheit umkehrt.

Die Entscheidung deswegen nicht zum Katholikentag zu fahren war dramatisch falsch:

Der Traum setzte sich in HH in die Wirklichkeit um:

Vor unserem Haus ist seit geraumer Zeit ein Platz entstanden auf dem es 2 Bordsteinlinien gibt. Die 2.te ist die Konzessionsgrenze für die wie an einer Schnur aufgereihten Kneipen. Insbesondere am Wochenende ist trotzdem der Fußweg dahinter nicht zu benutzen wegen besoffener Horden. Staatlich legale Drogen, die dem Staat Geld bringen. Die Kneipen machen dabei einen solchen Reibach (insbesondere eine Eckkneipe vor der die dickste Traube am Wochenende nistet.), das Sie mit dem Flaschen zusammenräumen auf dem Platz davor für den Sie keine Konzession haben, nicht nach kommen. Denn neues Gesöff zu verkaufen ist lukrativer!

Die Flaschen hinter der Konzessionsgrenze stehen in einer rechtlichen Grauzone. Letzen Freitag sammelte ich Sie nach einem Regen in einen Brotkorb. Die Flaschen auf den Tischen und Bänken der Kneipe lies ich stehen, da diese offensichtlich Eigentum der Kneipe sind. Bei den anderen ist eine Herkunft gar nicht klar zuzuordnen, da es sich um verschiedenste Marken und Flaschengrößen handelt. Die Flaschen sind auch frei verkäuflich erhältlich und in Deutschland ist das trinken in der Öffentlichkeit nicht verboten, also bringen einige Ihre Flaschen auch mit um Sie vor der Kneipe zu trinken. Das ist billiger und wieder mitschleppen für 8 cent zu umständlich.

Trotzdem kommt als ich fertig bin eine Kellner der berüchtigten Eckkneipe auf mich zu und will mir alle Flaschen abnehmen. Er sieht Sie als sein Eigentum. Ich als meines. Ich will die Polizei hinzuziehen. Er sieht dies anders und schlägt mich (ggf unter Hilfe von Kneipengästen) zusammen. Erst schlägt er mir die Brille vom Kopf. Dann in den Bauch. Gegen Arme und Beine. Schwitzkasten.

Ich bitte mehrfach eine Taxe die Polizei zu rufen. Sie verweigert wiederholt. Dann leg ich mich auf die Straße um das kommen der Polizei zu erzwingen.

Als Sie irgendwann kommt und alles aufnimmt krieg ich meinen Brotkorb ohne Flaschen zurück. Die Polizei hat dem Schläger Recht gegeben ohne einen Rechtsstreit abzuwarten.

Im Reflex werfe ich später eine Flasche und werde in Handschellen abgeführt. Ich werde zur Lerchenwache gebracht die auch lt Amnesty für Folter bekannt ist. Ich kauere mich unter dem Tisch zusammen, stemme den Rücken gegen die Tischplatte und Kopf und Arme gegen die Tischflanken nachdem ich in die Beobachtungszelle gestoßen wurde. Ich soll in die Psychiatrie und habe panische Angst vor Psychopharmaka, welches dort gerne und oft zwangsweise verabreicht wird. Haldol oder Tavor (auch zusammen mit Akineton) führt zur Lähmung der Längs oder Quermuskelatur. Man kann nicht mehr Schlucken, hat Atemnot und den laufenden Drang auf Klo zu müssen oder irgendwas in einem höllisch quälenden Kreislauf zu denken. Die schlimmste Folter die ICH kenne.