Dienstag, 9. Januar 2007

Dienstag 09.01.2007 23. Tag auf Faial

Gegen Mittag beginnt mein Tag. Zahnarzt, Radio One, Radreperatur sind zu erledigen.

Bei der Abfahrt naht ein schöner Schauer. So schnell hab ich meine Regensachen gar nicht an! Hier muss so vorausschauend geplant werden, das es fast unmöglich erscheint, das richtige Timing bezüglich der Kleidung zu haben. Die Kombination von 2 Regenjacken, davon eine Atmungsaktiv und 1 Poncho, Regenhose + Noprensocken (+ ggf Handschuhe) sind für die Geschwindigkeit der Wetterwechsel hier zu viel. Regensicher bekommt Mensch nur ein Kleidungsstueck an, will er vor dem ersehnten Schauer nicht Schwitzen.

Ich schaffe vor dem Mittagsessen nur einen verschimmelt gekauften Kaese von Pico zu reklamieren... Auch konnte ich es organisieren, das Veancio Costa (2 Halogenlampen 5,5 Volt = 10 Euro) diese zuruecknimmt, wenn der Radladen in Flamengos die Lampe auch nicht reparieren kann.

Neben Modelo gibt es noch das Retaurant O’ Ocidental, das bei vielen Gästen nicht gut ankommt bezüglich der Qualität der Speisen. Ich ess nur eine sehr dicke Tagessuppe zu 1 Euro. Nicht besonders geschmackvoll, aber geniesbar. Tagesgericht 5,50 Euro. Dann probier ich noch die Fritten, die auch hier (lange nicht überall, Ausreisser nach oben gibt es!) 50 cent kosten. Sie sind kalt und innen nicht gar! Das passiert halt, wenn die Fritten erst auf den Tresen gestellt werden, anstatt sie frisch frittiert zum Gast zu bringen. Zudem wird die Friteuse nicht ausreichend vorgeheizt haben und möglicherweise war die Temperatur zudem zu niedrig gewählt. Fritten machen will halt gelernt sein! Da würd ich lieber 80 cent zahlen als so was!
Ich bekomme unerwarteter weise noch eine Portion. 7.00 – 23.00, kein Ruhetag!

Viele Gaeste trinken hier gerne Blue Curasao mit Sprite. Spontan werde ich von einem Gast zu einem Drink eingeladen. Ohne das wir uns versuchen zu unterhalten.
Um 15 Uhr ist nun die Eröffnung des Marine Interpretation Center neben dem Walmuseum. Genau dafuer hatte ich nun meinen gerade erst gekauften 2. Akusatz fuer meine gefraesige Digitalkamera gebraucht. Einer dieser Akus ist aber gerade beim letzten Ladevorgang bei „Peter“ verloren gegangen. So kann ich leider keine Bilder machen. Im Interpretations Center wird dem Besucher mittels Animation die Meeresflora und Fauna des Atlantiks nahegebracht. Hintergedanke ist, das der Mensch nur schützt, was er versteht und dessen Schoenheit er zu schaetzen weiss.
Das ich kein Foto machen kann ist besonders ärgerlich vor dem Hintergrund, das NUR heute göeffnet ist vor dem Sommer..

Dazu ist der Kuenstler der auch ausgestellten Bilder anwesend. Als 6. Problem (1. Problem = Zelt, 2. Problem = Aku, 3. Problem = Bremse, 4. Problem = Reisverschluss, 5. Problem = Licht) stelle ich fest, das nun auch mein Fahrradcomputer (gesponsertes Testgeraet) scheinbar weg ist.
Also spreche ich eine Frau an, das diese BITTE auf portugisisch fragt, ob ihn jemand gefunden hat, waehrend ich zurueck zu „Peter“ fahre, um wegen dem Aku nachzufragen, denn um 16 Uhr soll eine weitere Person Ihre Schicht beginnen, die vielcicht etwas wissen koennte..

Nichts. Ich erklaere die Dramatik und frage nach den Batterien, die mir ein Mitarbeiter offerrierte. Das Problem laest sich damit aber ohnehin nicht wirklich loesen, denn einen Aku mit Batterien zu ersetzten zu wollen bedarf eines Finanzaufwands von 1500 Euro! Ich frage deswegen, ob es nicht sinniger waere, mir stattdessen die 4,30 Euro fuer einen neuen Aku u geben. Obwohl die Batterien weit über 5 Euro kosten, müsste dazu dann aber Peter gefragt werden! Das kann ich a) nicht nachvollziehen (denn der Schaden für Peter ist ja mit meiner vorgeschlagenen Lösung niedriger, als wenn ich die Batterien nehmen würde) und b) kann ich das irgendwie nicht aufgrund der Freundschaft zu Peter und meines Eindrucks auf diese angewiesen zu sein. Ich habe einfach Angst ihn deswegen als Freund zu verlieren.
Also nehm ich die angebotenen Batterien und versuche beim Händler der Akus diese 4 Alkaline Batterien in EINEN Aku zu tauschen. Doch obwohl er daran verdient, macht er nicht mit. Verstehe wer will..

Er versteht halt nicht, DAS meine 4 Batterien ALKALINE und nicht nur HEAVY DUTTY sind! Er glaubt also faelschlicherweise er wuerde drauf legen. Dazu ist ihm Scheuklappenhaft wichtig, das er DIE MARKE nicht führt!! Markenwahn also nicht nur bei pubertierenden Kids bei Klamotten, sondern selbst bei Batterien bei Ausgewachsnenen Mitt 50ern... Ich finde zwar auf der Strasse vor dem Laden eine Frau, die mir die Batterien abkaufen wuerde, doch sie hat kein Geld dabei. Der Ladeninhaber meint, ich solle das Problem mit Peter lösen. Der Kreis schliest sich. Ich breche zusammen. Zuviele Probleme auf einmal!

Zurück beim Meeresinterpretationscenter erfahre ich das mein Bike Computer nicht gefunden wurde. (die Wahrscheinlichkeit, das ein Kind ihn aufgehoben hat und mitnahm liegt bei 70 %, 29,5 % wahrscheinlich ist, das es ein Erwachsener war und 0,5 % wahrscheinlich ein Diebstahl. Ich erzähle einer Frau, die meine Webseite kennt, (woher weiss ich nicht) das ich vor Ort bleiben werde, bis ich den PC wieder habe. (Nichts Essen, nichts Trinken) Da ich mich für 17 Uhr mit Beatrice verabredet habe, werde ich dieser Entscheidung gleich wieder untreu. Die Chance ein Zelt zu bekommen will ich mir nicht entgehen lassen. Doch Sie kommt nicht. Stattdessen treffe ich Duarte, gebuertig auf Terceira. Um seine Eltern, die nach Amerika ausgewandert sind zu besuchen, reiste er nach Bostonm, blieb aber länger wie 6 Monate. Das brachte ihm 6 Monate im INS Detention Center. Nicht einmal ein Bond Hearing bekam er!

Ich bleibe noch etwas um um 20 Uhr die Nachrichten zu sehen. Um etwas zu lesen zu holen gehe ich zum Rad und finde peinlicherweise meinen Rad Computer in meiner Tasche. Es lag wieder an der unzureichenden Befestigung. Eine Mail an VDO wird faellig!

In der hinter Peters Cafe liegenden Strasse Rua das Angustias befinden sich gegenueberliegnd einer kleinen Gasse, die eine Verbindung mit der heute nach „Peter“ benannten Strasse bildet 3 neu eroeffnete Bars die auch kleine Speisen anbieten: „Silva“, „Tocha“ und „Pereira“. Wiso ich am Mittag zu einem Drink eingeladen wurde ist nun klar: RTP hat heute um 13.25 und 20.25 „meine“ Reportage gesendet.

Am Abend gelingt mir das unangenehme Gespräch mit Peter und ich bekomme 5 Euro für einen neuen Aku. Da macht es –zwar noch mit gemischten Gefühlen- wieder Spass, die Strasse mit Ihren weissen Begrenzungen in der Nacht zu meinem Schlafplatz zu fahren. 15 Grad

11,99 km in 46’06 Min, 15,6 Durchschnitt, 54,5 km/h Maximal, 225 Höhenmeter, Durchschnittssteigung 4 %, Maximale Steigung 15 %