Freitag, 2. Februar 2007

Das ist nicht mein Problem

Freitag, 02. Februar 2007

45. Tag auf Faial WICHTIGER EINTRAG

Von azoren2007

9.00 soll ich am Rathaus sein, um Dea Maria de Ceu Brito (Kulturbeauftragte der Stadt) zu treffen, was ja seit dem ersten Treffen vor vielen Wochen nicht klappte. Diesmal bin ich sehr entschlossen Sie zu treffen, nachdem ich gestern schon ewig auf sie wartete nur um zu erfahren, das Sie das Gespraech verweigert.

Nach einigem warten, wahrenddessen ich endlich etwas weiter in der Hamburger Morgenpost vom 16.12.2006 lesen kann, taucht Sie auf.

Es stellt sich heraus, das Sie gar nicht so viel English versteht. Wie ging das dann nur bei unserem ersten Treffen, das in herzlicherer Athmosphaere stattfand. So wie es bei fast all den Treffen mit Menschen der Insel beim ersten mal ist...

Ich will in Erfahrung bringen, was aus der Veranstaltungsidee ueber die Problematik der Verfolgung von Antifaschisten in Deutschland geworden ist, ueber die Sie mit dem Direktor der Bilbliothek sprechen wollte, was Sie bis heute nicht tat.

Es ist die uebliche Reaktion der meisten Menschen: "Das ist Dein Problem - nicht mein Problem". Eben eine typische Handlungsweise des Menschen, der nur an sich denkt und wie Stefan Watrin nicht ueber den Tellerrand hinweg sieht. SOLIDARITAET ein Fremdwort fuer die meisten Menschen. Erst recht hier wo die Problematik ja WEIT WEG ist und nicht ERKANNT WIRD, das das Problem auch ganz schnell wieder die Welt ueberschwemmen kann wie die Geschichte zeigte. Gerade die DEUTSCHE Geschichte, W E S W E G E N ich mich als (zufaellig!) Deutscher damit beschaeftige und alles versuche zu tun, was in meiner Macht liegt, das es NIE WIEDER DAZU KOMMT.

DESWEGEN bin ich immer noch in Horta!

Und weil ich die 130 Textseiten und 630 Bilder, die ich bislang gemacht habe nicht umsonst gemacht haben moechte! DESWEGEN versuche ich seit langem einen Internetzugang auf Dauer (fuer 14 Tage, wo ICH aber entscheiden kann, wann und wie lange) gesponsert zu bekommen. MEINE GEGENLEISTUNG IST EINE KOSTENLOSE UNTERSTUETZUNGSARBEIT FUER HORTA durch den Aufbau einer Webseite ueber die Azoren in deutscher Sprache, die Aktueller ist wie http://www.azoren-online.com

Dea Maria bricht das Gespraech ab. In 14 Tagen waere sie wieder da.

Ein verloren geglaubtes Messer ersetze ich schnell im chin. Laden fuer einen €. Dann wider hoch zu meinem Haeschen zum Kochen.

Kartoffelgemuesebrei. Der Mensch, der mich dort letztes mal ansprach, mich aber im ersten Satz schon unterbrach, spricht mich wieder an. Als ich ihn mit der Situation von letztem mal konfrontiere, will er wieder weiter gehen. Doch mir ist das Gespraech wichtig. So will ich mit ihm gehen und wir unterhalten uns bis wir sein Auto erreichen ueber seine kurze Auswanderung nach Canada und ueber meine Lebensweise sowie mein PC-Problem. Er bietet mir den alten Rechner seiner Frau an ZU KAUFEN, ist als Gelddenker aber natuerlich nicht bereit ihn mir leihweise zu ueberlassen. Ich stecke meine ZEIT in dieses Weblog wuerde aber niemals auch noch GELD hineinstecken, da in meiner Denkweise solche Dinge, die nicht LEBENSNOTWENDIG sind AUF GEGENSEITIGKEIT OHNE GELDZAHLUNGEN zu loesen sind (oder eben nicht gemacht werden..)

Auf dem Weg nach unten in der ersten Kurve nach meinem Schlafhaeschen
Bei uns waere GEWITTER angesagt, hier regnet es nur in Pico..

Paulo ist auch wieder im Café Teatro am arbeiten, doch braucht er seinen Laptop tagsueber und ist auch nicht begeistert davon, das ich einen Tisch damit in Beschlag nehme. Aber ich kann mit ihm vereinbaren ab 17.30 – wo das Internet am Markt z.Z. wegen eines Informatik-Kurses schliest auf einem Sessel mit seinem Lap-Top zu arbeiten!
14.30-15.30 ist das Internet in der Schule am Markt geschlossen und ich kann nun im 3. Anlauf waehrend der “Wartezeit” im Touri Hauptbuero bei der Post eine alte deutsche Broschuere in eine neue umtauschen um die Aenderungen nachvollziehen zu koennen. Im Café Volga gibt es leckeres Schoko-Softeis in Nobel-Waffel fuer 1.50 oder in normaler zu 1 €. Noch ein 2. mal zuerueck zu meinem Haeschen um das gewaschene Thermoshirt aufzuhaengen und meine vergessenen Penicilin-Tabletten zu holen. Auf dem Rueckweg versuche ich meine verbliebenen 5 Naegel in eine Kugelschreibermiene zu tauschen. Ich beise auf Granit. No Bon - No Fun. Haette ich mir nicht im Touribuero selber einen Kuli gesponsert waere nun ab morgen Schluss mit Tagebuch…
Auf dem Weg zum Internet am Markt komme ich jedes mal an einem Computerladen vorbei, den ich noch nie auf irgendwas angesprochen habe. Diesmal nutze ich die Gelegenheit und stelle mein 14 Tage PROMOTION FOR HORTA INTERNETPROJEKT vor. Und tatsachelich ist der Inhaber zu einem Sponsoring in Form eines LapTop fuer 14 Tage bereit. Morgen koenne ich ihn mit instaliereter Software abholen. Um 16.00! Nun muss ich nur noch einen Platz organisieren, wo ich mit dem Rechner arbeiten kann! (geht wohl im Cafe Teatro nach Ruecksprache mit Paulo)

Neri Goulart haette ich gestern besser nicht um Hilfe gefragt, denn das geht nach hinten los: Statt von 10-14.30 und von 15.30-17.30 (also 6 Stunden, wenn ich nicht gefragt haette) soll ich nun nur noch 2 Stunden von 10-12 am PC arbeiten duerfen. Aus 10 Tagen Arbeit (nur fuer die Bilder!) werden so 26… Dazu waere ich dann nicht bereit.

DAS IST MEINE GANZ GROSSE LEBENSERFAHRUNG: NEVER ASK!!! If you ask - you lost already! JUST ACT If you can

22.00 Cafe Teatro

Ich vereinbare mit Paulo, das ich am Samstag von 12-16.00 an seinem LapTop weiter arbeiten darf und dann den gesponserten benutze. Er sagt viele Mitarbeiter seien muede mit mir zu sprechen, so das ich zu sage, Gespraeche zu reduzieren und insbesondere Media nicht mehr anzusprechen.

Ich treffe noch einen Paulo (siehe Bild!), der 12 Jahre lang in Krefeld gelebt hatte, waehrend er in Schwalmtal (Kreis Viersen) als Verzinker geschuftet hat. Trotzdem legte er die 35 km zwischen seiner Wohnung und seiner Arbeitsstelle PER FAHRAD zuerueck - 420 km in der Woche!

Mit Woody unterhalte ich mich noch lange und stelle fest, das er der erste Mensch ist, den ich in meinem Leben treffe, der zumindest sagt, das er Regen so geil finden kann, das er damit auch zum Orgasmus kommen kann. In einer Mail muss ich ihn mal genauer fragen. Schon spannend..

Passend dazu regnet es, als um 2.00 Schluss ist. Jemand (Media?) hat mein (abgeschlossenes Rad auf die andere Strassenseite gestellt.

Den besten Prassel zum Schluss verpasse ich mal wieder, da schon teils wieder ausgezogen, so kurz (und heftig...) war er..

168 HM, 3% Durchschnittssteigung, 10% maximale Steigung, 16,2 km in 1h04"35 (Max 40, Durchschnitt = 16,21) steigender Luftdruck