Montag, 30. Juni 2008


Montag 30.06.08 28. Tag in China 131. Tag von 215 83 TO GO / 2. Supremetag

(mit Supremetag meine ich den wievielten Tag dieser Reifen der Bohle GmbH schon gefahren wurde)

Obwohl ich jemand mit Taschenlampe den Weg oberhalb meines Zelts entlang gehen sah, werde ich in der Nacht einmal NICHT angesprochen! Sogar etwas Regen IN der Nacht - seit langem!

Am Morgen hat sich die am Abend leere Straße in einen Straßenmarkt verwandelt. Es gibt Minnikrabben, die ganz gegessen werden, und Erdbeeren zu 20 cent das Kilo! Ein anderer Stand hat Teilchen zu 5 cent. Trotzdem wird versucht mir auf 5 Quai nur 2,4 Quai statt 4,5 Quai zurückzugeben..

LANG SHAN hies der Ort übrigens. Ich scheine tatsächlich nur noch 68 kg zu wiegen, denn mehrere Waagen zeigen dies so. Dann sehe ich, wie eine Werkstatt einen Preßluftschraubenlöser benutzt - wie immer um die festsitzenden Schrauben am LKW-Reifen zu lösen. Damit müßte es doch auch möglich sein, einen festsitzenden Zahnkranz zu lösen... Doch leider legt Mensch nicht Hand an, da ich mich ja verletzen könne bei der nötigen Mithilfe...

Durch ein Hinweisschild "GUYAJU 4 km" laß ich mich dazu verleiten, zu diesen Felsenwohnungen zu fahren. Später fehlt dann die Ausschilderung und ich biege nach rechts ab. Heute geht das nicht mehr, denn der Weg führt gerade über eine im Bau befindliche Karrenbahn. Ich gelange zu einem aus dem Boden gestampften Reichenresort amerikanischer Art. Geradeaus will Mensch mich erst nicht fahren lassen. Doch dann gehts doch. Durch die Baustellen geht es in die Natur. Plötzlich steht Mensch vor der Abkassierstelle. 7 Yen - doch ich kann Sie sparen mit meiner Tourbeschreibung...

Nach einem neuen im Bau befindlichen Tempel geht es geradeaus in die Bergwelt und links zu verschiedenen Tempeln und Wohnanlagen aus der Antike. Darin teils waage Wege. Wer bei der 2. Anlage auf 1.092 m Schwierigkeiten hatte (oder schlechtes Schuhwerk) sollte ob der folgenden Rollsteine umkehren.

Kräftiges Gewitter.

Richtung Beijing gibt es nach Verlassen des Reichenresorts noch einen Scenic Spot (eben Guyaju) mit weiteren antiken Anlagen. Wegen eines Einbahnstraßenschilds hätte ich den fast verpasst...

Zum 2. x den Rad-Magneten verloren - also keine Daten mehr...

Ca 24 km heute

Ca 230 Höhenmeter (per Rad max 864 m) + 350 Höhenmeter zu Fuß

Per Rad 3 % Durchschnittssteigung und 10 % Maximal

Störung in der Nacht.

In China 1.215 km per Rad gefahren.

Seit Tiflis ca 4.204,45 km per Rad mit ca 27.155 Höhenmeter.

Insgesamt ca 6893,23 km mit ca 51.487 Höhenmeter per Rad + ca. 3.536 km per Truck + ca 380 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 12.076 von Athen

Sonntag, 29. Juni 2008

Klasse Reiseradlerseite gefunden!

Sonntag 29.06.08 27. Tag in China 130. Tag (= 4 Monate) von 215 (=7 Monate) 84 TO GO

8 uhr 18 27 Grad drinnen - draußen 21 Grad

Nach nur 1,42 km ein Futterant, das mein Lieblingsessen für 1,10 € zubereitet. Nur kurz später bei Tages-Km 5,5 muss der Chinareifen (siehe gestern..) nach nur 545 km gewechselt werden. Gerade noch rechtzeitig entdecke ich, wie sich der Schlauch rausbulbte..

Bei Tages-Km 13,26 gibt´s einen Essensstand mit Lamian ect.

Unerwarteter Weise finde ich in einem Printshop einen Platz für kostenloses Internet und dabei die Homepage eines anderen Weltenradlers: Ekki aus Dresden!
http://ekkis-world.de/Touren/TouringChina.html

Auf ihn kam ich, da er in einem Forum einem Chinesen der behauptete, das vom Flughafen in Beijing das Taxi in die Stadt zu nehmen sei, da er die existierende Nebenstrecke aus Schmutzgruenden erst gar nicht erwaehnte, in meinem Sinn geantwortet hatte.

Er gibt gute Tipps wo China Interessant ist:

Atemberaubende Strasse zwischen Xiangcheng und Litang
http://ekkis-world.de/Fotos/China/Sichuan/pages/CH108.htm

Oder schaut Euch mal dieses Foto an:
http://ekkis-world.de/Fotos/China/Sichuan/pages/CH140.htm

Und hier das Wetter das ich so liebe:
http://ekkis-world.de/Fotos/China/Sichuan/pages/CH143.htm

In China, wie auch in Zentralasien hat nicht jedes Haus ein Klo, sondern es gibt ab und an Gemeinschaftskloanlagen in denen manchmal die Maden nicht nur in der Grube, sondern auch über Boden und Wände kriechen.. Ekelerregend sogar beim Tippen wird mir schlecht.. Ein Bild für die lieben Blogleser hab ich auch noch. Wird bei einem späteren Tag veröffentlicht. Es bleibt also madig - äh SPANNEND...

Auch heute wieder zum Mittag wenig Regen und zum Abend Platsch.

Ca Tages-Km 29 kaufe ich in einem Laden einen vermeintlichen Schinken-Krabben-Babybrei, der sich als Kekse gerausstellt... Abgebildet sind Schinken und Krabben. AD stand drauf, was ich als "Milch zugeben" (AD MILK) interpretierte, aber "enthält A + D Vitaminmilch" bedeutete.

2 x Rechts ab im Ort bringt mich zu meinem Schlafplatz unter 14 Bäumen auf einer Art Wiese.

29,94 km in 2 Stunden 25´36

Durchschnitt 12,3 und Max 24,5

110 Höhenmeter (793 max, Schlafplatz = 692 m) 2 % Durchschnittssteigung 7 % Maximal

Supreme seit 25 km

In China 1.191 km per Rad gefahren.

Seit Tiflis 4.180,45 km per Rad mit ca 26.575 Höhenmeter.

Insgesamt ca 6869,23 km mit ca 50.907 Höhenmeter per Rad + ca. 3.536 km per Truck + ca 380 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 12.052 von Athen

Samstag, 28. Juni 2008

Samstag 28.06.2008 26. Tag in China 129. von 215 / 85 Days to GO / 8 Uhr 41 / 22 Grad

Auch Vöglein nutzen mein Schlafhäuschen zum Nisten. Bald bin ich wieder auf der 110 und finde dort um 11 Uhr nach 6,39 km ein Futterant, wo ich für 4 Quai mein Essen bereiten kann. Es geht auf und ab. Wenn geradeaus der Expressway beginnt, gehts rechts weiter. Im Ort kontrolliert mich mal wieder die Polizei, als ich einen Berg erklimmen will. Will gleich 2 x den Ausweis. Meine Weigerung beim 2. mal wird aber akzeptiert. An einem Stand wird wie üblich nicht akzeptiert, das ich nur für 0,5 Quai etwas zu probieren haben möchte. Also muß ich erst meinen 10 Quai Schein wechseln. Also umständlich Rad abschließen und 6 Leute fragen.

Im Restaurant (Tages-km 19,42) wird mein Essen leider mit Feuerschoten verseucht. Den Reis auch mit zu braten hat auf Anhieb noch nie geklappt (was sich auch in den nächsten 85 Tagen nicht ändern wird, gebratenen Reis gibts nur bei uns beim Chinesen!!).

Ich fahre noch in das auf 925 m gelegene Sackgassendorf DICHIGOU. Polizei hinter her. Es gibt eine 1-Klassen-Schule und einen Laden. In selbigem wird nicht verstanden, was 1 kg ist, obwohl ich an der bis 500 g gehenden Waage zeige, das dies 2 x, ein Kilo ist. Dann wird mir eben der Kuchen geschenkt. Wassereis wie immer 5 cent.

Die Hauptstrasse geht mit 913 m auch fast so hoch. Platter (Loch durch den Flicken) und Speichenbruch.

Zwichendurch etwas Bilard mit Einhemischen spielen.

Da in China ja nur "nach Gefühl" Luft in Niedrigdruck in Niedrigqualitätsmaterial gepumpt werden kann, bewirkt dies, das der Luftdruck für dieses Material zu hoch war. Selbiges wird an seiner schwächsten Stelle durch zu hohen Druck wachsgummiweich und dehnt sich beliebig. Das nächste Problem (Reifenpeng) ist also absehbar. Und ggf tödlich, wenn dies bei 70 km/h Downhill passiert...

Nach dem Abendessen das tägliche Gewitter. Auch am Mittag versuchte es schon mal loszugewittern, was mangels Masse aber nicht gelang. Zum Schlafen versuche ich der superlauten Karrenbahn zu entfliehen. Also auf Richtung Gebirge. Ich finde ein einsames Häuschen in das mein Moskitozelt nur gequetscht passt - wenige cm zu klein.

Doch selbst hier werde ich gefunden, mehrfach gestört. Erst ein Wutanfall lässt mich zur Ruhe kommen. Die ganze Nacht Polizeischutz!

42,51 km in 3 Stunden 50´22

Durchschnitt 11 und Max 37,5

581 Höhenmeter (Schlafplatz = 767 m) 3 % Durchschnittssteigung 10 % Maximal

In China 1.161 km per Rad gefahren.

Seit Tiflis 4.150,51 km per Rad mit ca 26.465 Höhenmeter.

Insgesamt ca 6839,29 km mit ca 50.797 Höhenmeter per Rad + ca. 3.536 km per Truck + ca 380 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 12.022 von Athen

Freitag, 27. Juni 2008

27.06.2008 / 25. Tag in China / 128. von 215

CCTV9 sendet in Englisher Sprache. Und zwar nicht nur Propaganda. CCTV9 ist in Deutschland über Hotbird zu empfangen. Wer China mag, der wird dort viele interessante und schöne Sendungen über China und was sich da so tut finden. Die Nachrichten sind viel neutraler als zB. die von CNN. So sehe ich über den Spiegel im Bad eine ergreifende Tränen fliesen lassende Dokumentation ueber das Erdbeeben und die folgenden Rettungsaktionen.

Das chinesische Frühstück ist sehr gewöhnungsbedürftig. Nur irgendwelche kalte salzige teils scharfe Salate, Dampfnudeln im Minniformat mit und ohne (fetthaltiger) Füllung. Lasche Suppen und fettes "Crepe-Brot"

Der 2-Radmechaniker des Orts kann meine Probleme auch wieder nicht lösen. Es frisst nur Zeit und mächtig Nerven!

Gegenüber auf dem Hardware Basar erstehe ich einen Tierfell-Imitat Überzug für meinen Sattel und ein Gummiband für wenige Yen. Das Tierfell-Imitat überlebt dann allerdings nur ein ganz kurzes Stück unter meinem Hintern bis zu seinem Diebstahl.

In der Konditorei, die mir gestern etwas dieser köstlichen Ei-Creme gab, kann ich nach wieder mehreren Anläufen für 1 € 2 verschiedene Cremes erstehen, die mit Kuchen durch die Angestellte und mit Eis von mir organisiert, noch verfeinert wird. Von einem Tisch, der gerade abgeräumt wird, organisiere ich mir ein unbekanntes scharfes Mixgetränk, das noch lange auf der Zunge brennt. Und vom Abräumwagen noch Kekse. Das besondere an der Konditorei mit Eis und warmer Küche, sowie Cocktails ist außerdem, das die Speisekarte, auch für Ausländer sehr angenehm, bebildert ist!

In einer Seitenstraße neben einem XINHUA Buchladen gibt es einen Blumenbasar - sehr schön! Davor hat eine Hausfrau Ihre Töpfe des Mittags auf einen Verkaufswagen verfrachtet und in Windeseile sind sie leer! Zu 2 Quai eine preiswerte Alternative zu ganzen Hühnern zu 16 Quai oder Enten zu ca 25 Quai.

Da ich das Gefühl habe, mein Vorderrad dreht nun noch schlechter, zerlege ich den Dynamo und verliere so meine Rad-Lichtquelle. Shimano scheint unbekannt. Obwohl es eine Webseite von Shimano in Chinesisch gibt.

Größere Kartenansicht
Bei der Weiterfahrt lande ich auf der G112 und radle wegen fehlender Sonne pi mal Schnauze. Die erste Asphaltstraße nach rechts. Nach einer Brücke schwenkt diese nochmal rechts zurück, aber nach einer Flußsenke auch wieder links. Nach einer Siedlung wieder ein Flußlauf - dort Schlafplatz in einem Häuschen.

Auch heute gab es wieder ein Monsungewitter.

26,18 km in 2 Stunden 23´10

Durchschnitt 10,9 und Max 30,5

117 Höhenmeter bei Maximaler Höhe von 880 m (Schlafplatz = 793, Einheimische bringen mir noch was zu Essen + heißes Wasser) 2 % Durchschnittssteigung 4 % Maximal

In China 1.119 km per Rad gefahren.

Seit Tiflis 4.108,27 km per Rad mit ca 25.884 Höhenmeter.

Insgesamt ca 6796,78 km mit ca 50.216 Höhenmeter per Rad + ca. 3.536 km per Truck + ca 380 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 11.979 von Athen

Donnerstag, 26. Juni 2008

Militärischer Trill für Hotelangestellte in Xuanhua

Donnerstag 26.06.08 127. Tag von 215 24. Tag in China

Ich flicke mal wieder meinen Schlafsackregenbeutel mit der auf den Azoren gesponsert bekommenen Folie. Das geschiet unter Mithilfe und Anteilnahme der Bevölkerung..

20 km von hier befindet sich das OUTER GREAT WALL RESORT. Genau da wo das Hinweisschild steht wird wohl bald ein neues Hotel / Restaurant eröffnet. Zumindest werden gerade die 48 Mitarbeiter gedrillt. In 4 Reihen stehen die Uniformierten stramm wie beim Militär. Nach einer halben Stunde kommt erst Bewegung in die ganze Sache. Ein Kommandierer gibt Anweisungen. Während in den letzten 30 Minuten alle in Richtung Hotel / Restaurant blickten, drehen sich nun alle Richtung Peking. Dann müssen die 3 Reihen, die dem Hotel am nächsten stehen alle marschieren. Erst zusammen und nach Drehung Reihenweise, wobei die Befehle manchmal variieren, um keine Routine aufkommen zu lassen. Einige Schaulustige haben sich eingefunden, die sich nicht ganz entscheiden können, ob sie das Training oder mich beobachten... Darunter ein Kind mit Hörnchenmütze, das in einem gestylten Drachenkinderwagen aus Plastik ausgeführt wird. Bilder solcher Gefährte wird es später noch in diesem Blog geben in später veröffentlichten Einträgen!

Im Schaufenster sind viele Aquarien mit verschiedensten Meeresgetier. Selbiges steht wohl auf der Speisekarte. Gegenüber eine SINOPEC Tankstelle mit goldenen Säulen. Da sich die Sonne wieder im Dunst versteckt sind es kühle 25 Grad.

Als ich das erste mal in China meine Webseite aufrufen wollte ging es nicht. Ich vermutete, das die Regierung alle Ihr bis dahin unbekannten Webseiten kontrolliert. Da es dann später aber plötzlich ging, kann das Problem auch an der in den hiesigen Internetcaffees eingesetzten Technik liegen.

Heute kann ich meine Seite sehen aber die oberste Zeile mit dem Log in fehlt! Fast den ganzen Vormittag probiert der Techniker dies mit Hilfe der Seite http://www.proxytor.net/proxy.php?q=http%3A%2F%2Fwww.azoren2007.blogspot.com&hl=2e3

Dann ist die Log in Zeile zwar da, aber es geht trotzdem nicht weiter!

Das Internetcafe hat die folgende Internetadresse http://xhwangba.cn/ Da ist auch ein Bild zu sehen. Auf 3 Stockwerken gibt es 199 Computer!

Leider funktioniert aber kaum etwas!

Eine der wenigen Internetseiten die funktionieren liefert die folgende Info über Xuanhua:

"Chinesische Stadt in der Provinz Hebei, nordwestlich von Peking, 200 000 Einwohner; Gartenbau, Wollschafzucht; Nahrungsmittellieferant für Peking, Hüttenwerk"

Das Posting des damals im Internet Kaffe geschriebenen war dann am nächsten Tag möglich bei einer Computerwerkstatt.

Am Mittag prasselt wieder ein schönes Gewitter die Straße leer. Die Fußgängerzone wird dabei wahnsinnig rutschig. Ich bin auf der Suche nach der Bank of China. Diese finde ich zwar nicht, aber einen als Kaufhaus getarnten Basar. Da alle Stände aber einheitlich modern sind wie auf einer Messe, fehlt die Athmosphäre der Zentralasiatischen Basare.

In einer Konditorei will Mensch mir erst nichts von der KÖSTLICHEN Creme verkaufen mit der die Torten hinter einer Glasscheibe vor den Augen der Kunden gemacht werden. Ich werde auf die gegenüberliegende Auslage verwiesen. Da gibt es aber nur wenig dieser Creme mit viel Kuchen. Nach mehreren Versuchen krieg ich dann doch noch ein wenig Creme geschenkt.

Ich habe immer noch das Problem Geld wechseln zu müssen. Banken gibt es genug, aber nur die Bank of China wechselt und das auch nur in den größten Filialen der großen Städte.. Das Ende der Fußgängerzone kann ich wegen zu eng stehender Poller nicht passieren. Also Umweg durch die Seitenstraßen. Schließlich bringt mich ein Mitarbeiter einer Bank zur Bank of China Hauptstelle, die sich eben nicht da befand, wie 3 Leute es beschrieben. Alle 3 gaben natürlich auch noch 3 unterschiedliche Falschbeschreibungen... Den Bankangestellten, der mich nun zum Geldwechsel brachte, brachte ich nur dadurch dazu, dies zu tun, in dem ich ihn bei der Hand nahm und zu einem gegenüberliegendem Laden brachte. Dort versuchte ich zum Schein einen Wischmopp zu kaufen und mit € oder $ zu bezahlen.. Erst wollte er ihn mir dann kaufen... Also musste ich alle Geldscheine auspacken, um anschaulich zu machen, das es nicht um den Mopp geht, sondern um die Frage, wie ich etwas zu Essen bezahlen soll in den nächsten 87 Tagen... Auch dies ist wiederum ein Problem einem Chinesen die Bedeutung des Worts "Days" begreiflich zu machen. Die Gleichung 60 Sec = 1 Minute, 60 Minuten = 1 Stunde, 24 Stunden = 1 Tag (!), 30 Tage = 1 Monat, 12 monate = 1 Jahr, 2008 = 1 Jahr reicht da nicht aus! Wie dann?

Maximal 300 € oder 500 Dollar dürfen am Tag gewechselt werden. Ein Formular samt Paß-Nr und Unterschrift muß ausgefüllt werden und die 100erter (größere Scheine gibt es nicht) werden 3 x durch die Zählmaschine gejagt.

Zurück dann zu Fuß. Auch das Eis in der Fußgängerzone wäre mit der Creme der Konditoreien sooo lecker... Aber Mensch will diese Creme partout nicht verkaufen - kein Geld annehmen, auch dann noch nicht, nachdem ich voller Unverständnis etwas genascht habe..

Dann nochmal Internet in einem Internet Club am Ende der Fußgängerzone bis in die Nacht. Beim Versuch mein Lieblingsessen zu erhalten frage ich in 4 Restaurants vergeblich. Dann nimmt sich jemand meiner an. Doch statt mich zu einem Restaurant zu bringen, wo ich mein Essen krieg, führt er mich zum vermutlich teuersten Hotel der Stadt, dessen Restaurant trotz eines Schilds "7-23" bereits geschlossen ist. Statt dort zu Schlafen, könnte ich 15 x Essen. Gemessen am im nächsten Restaurant 1,8 fach überhöhten Preis sogar!

So komme ich noch in den Genuß eines Feuerwerks bei dem immer wieder neue Riesenbatterien gezündet werden und zum Tagesabschluß doch noch zu meinem Essen. Zu 7 Yen statt 18 ! 2 Melonenschnitten und die 3. Ausweiskontrolle des Tages GRATIS dazu...

Nach dem Essen besteht die Polizei darauf mich in einem Hotel unterzubringen. Sie läßt jemanden der English spricht von dem Hotel kommen, wohin ich eben ja schonmal geleitet wurde.. Die Kosten in Höhe von 280 Yen im Hin Guang Da Hotel trägt die Polizei. Es ist stickig und das Bett ist hart. Aber es gibt Dusche und Flatscreen-TV mit 50 Kanälen.

11,72 km in 1 Stunde 05´40

Durchschnitt 10,7 und Max 22,5

40 Höhenmeter bei Maximaler Höhe von 812 m und 2 % Durchschnittssteigung 5 % Maximal

In China 1.093 km per Rad gefahren.

Seit Tiflis 4.082,09 km per Rad mit ca 25.767 Höhenmeter.

Insgesamt ca 6770,6 km mit ca 50.099 Höhenmeter per Rad + ca. 3.536 km per Truck + ca 380 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 11.953 von Athen

Mittwoch, 25. Juni 2008

Mittwoch 25.06.08 126. Tag von 215

Wolken-Nebel-Suppe mit 20 Grad um 7 Uhr - Tau macht ab jetzt das Aufschlagen des Zelts wieder nötig. Entsprechend oft auch Bäume ohne Bewässerung. Monsungebiet!

Nach 9,23 km wieder eines der Restaurants, das ausschließlich für Chinesen kocht. Ich hasse dieses Land!

Beim Kreisverkehr links und nach ca 2,3 km vor dem Tollgate rechts. Mitlerweile haben wir die magische 1000 m Grenze unterschritten. Nach 20,73 Tages-Km gibt es dann ein größeres Restaurant, wo es gelingt etwas zu Essen zu bestellen. Allerdings werden meine, von mir ausgewählten und geschnippelten Zutaten, als Suppe zubereitet, anstatt in der von mir bevorzugten gebratenen Form. Genau genommen sinnvoller, als das Nudelwasser zu verwerfen...

Drausen hat ein Mofafahrer eines -mein 2.- der schwer erhältlichen Gummibänder mit Harken. Ich kann nicht in Erfahrung bringen, wo es erhältlich ist, bekomme aber eines davon geschenkt! Im Laden dahinter gibt es Erdbeeren im großen Glas zu 80 Pfennig. Vergeblich sucht Mensch Erdnussbutter. Die scheint es ausschließlich im größten Supermarkt der großen Städte (wie HAMI) zu geben.

Tages-Km 46,93 finde ich ein hinter vielen Trucks (= gutes Essen und zubereitete Speisen zu sehen..) verstecktes Restaurant. Nach viel hin + her gelingt es mir, 1/2 Portion Essen zu bestellen. Ich bekomme zwar etwas völlig anderes, als das Essen, das ich mehrfach gezeigt hatte, kann aber trotzdem das gewünschte Essen, da mich die Trucker zu sich an den Tisch einladen. Wie immer haben sie vielmehr bestellt, als sie Essen können und sie bestellen sogar Lamian hinterher. (in China schliest die Suppe das Essen ab) Das köstlichste Essen gibt es jedoch am Nachbartisch. Bevor es abgeräumt wird kann ich mir den Rest sichern. Den Namen dieses Gerichts lass ich mir auf chinesich notieren.

Am Abend geht es geradeaus nicht weiter. Nach rechts ist es nach Beijing ausgeschildert. 1 km lang ist die Straße 5 spurig. Tages-Km 72,70 gibt es rechts 3 mobile Stände. An einem chinesischer Nudelsalat. Am 2. gefüllte Brote. Und der 3. hat vorgebackene chinesische Crepes in die bei der Bestellung ein Loch gestochen wird, in das ein geschlagenes Ei eingeflöst wird. So geht Ei und Crepe eine Verbindung ein ohne das der Crepe schwarz wird. Nach dem Braten kommen zu 2 Yen Endpreis Zwiebeln, Salatblatt, Kimchi und Lauch. Außerdem eine Gewürzpaste. 1 Yen Aufpreis beschert zusätzlich ein aufgeschnittenes gebratenes Würstchen.

5 x startet das Wetter heute einen Versuch loszuregnen, aber erst bei diesem 5. gelingt es ihm mit einem klasse verbreitetem Gewitter am Abend rund um XUNHUA.

http://www.weather-forecast.com/weatherobjects/xinhua25.vectors.jpg

Zu süß, wie ein Radler, der neben mir an der Ampel den Count Down abwartet "schützend" die aufgespreizte rechte Hand über sein Köpfchen hält um (vergeblich) zu versuchen, das es nicht auf natürliche weise klatscht.

Die Stadt hat eine riesige äußere neue Stadtmauer und mitten in der Stadt eine dem Zerfall preisgegebene alte, die 4 - 5 stöckig ist. In ihr gibt es einige als Kackplatz mißbrauchte Gänge. Teilweise ist sie begehbar. Ihr entlang finde ich meinen teils überdachten Schlafplatz nach immerhin 88,33 km in 6 Stunden 23´42.

Durchschnitt 13,8 und Max 31,5

178 Höhenmeter (Schlafplatz auf 806 m, also 263 m tiefer wie gestern)

Maximale Höhe = 1.087 m (= + 18 m zu letztem Schlafplatz)

2 % Durchschnittssteigung mit 6 % Maximal

In China 1.081 km per Rad gefahren.

Seit Tiflis 4.070,37 km per Rad mit ca 25.727 Höhenmeter.

Insgesamt ca 6758,88 km mit ca 50.059 Höhenmeter per Rad + ca. 3.536 km per Truck + ca 380 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 11.941 von Athen

Dienstag, 24. Juni 2008

Dienstag 24.06.08 125. Tag von 215

Ich werde 110 oder 400 km vor Beijing rausgelassen. So genau ist das nicht herauszukriegen. Die Menschen hier scheinen noch blöder zu sein, denn es wird noch weniger verstanden, was ich versuche heraus zu bekommen. (wenn ich mal vorblätter im Tagebuch bin ich bis Beijing noch 604 km unterwegs, allerdings mit Ausflügen in der Bergwelt vor Beijing.)

Anscheinend ausschließlich ulurgische Menschen. So dauert es eine Zeit bis ich verstehe, das 110 die Straßennummer ist, die mich in 365 km nach Peking bringen wird.

Ich halte noch an einer Vulkanisierungswerkstatt, aus deren Kompesor ein laues Lüftchen weht, wie in der Natur. Luftdruck zu messen scheint wirklich in ganz China unbekannt zu sein.

Bei der Mittagspause taucht wie aus dem nichts plötzlich ein Zuschauer auf und erschrickt mich damit ganz gehörig. Er starrt mich an, bis ich weiterfahre...

Durch Rückenwind komme ich gut vorran, doch nach 60 km will ich was Essen... Im ersten Restaurant nur Dampfnudeln und Erdnüsse. In der Raststätte an der AUtobahn werde ich nur zum Hinsetzen aufgefordert, aber so krieg ich nie was zu Essen..

Also wieder durch die Türöffnung des Igelzauns geschlüpft und 5 km weiter ein Restaurant gefunden, wo ich dann mit Nachschub verdrücken darf. (so stehts im Tagebuch - also gab´s immer wieder was neues zu Futtern) Immer wieder bekomme ich Zigaretten angeboten. Sogar aus fahrenden LKW... Da ich als Nichtraucher keine annehme, wird als nächstes Wasser durchs Fenster gereicht.

Wir bewegen uns den ganzen Tag über zwischen 1.388 m und 1.651 m. Erst zum Abend geht es noch weiter runter. Schlafplatz auf 1.069 m. Restaurant nach 113,56 km auf 1.130 m. Sah es am Morgen noch nach plattem Land nur mit Bergen in der Ferne aus, wird die Landschaft schnell interessanter, bis sie am Abend in einem Canyon den Höhepunkt findet. Da ich unterwegs einen Radcheck durchführte, komme ich in den Genuß eines Minnigewitters, das genau über mir losbricht. Freilich schafft es es nicht mein Prasseli einmal zu nässen - nur einige Dickplatscher.

Um das Toll-Gate herum gibt es hier eine Dirt-Road die diejenigen benutzen die keine Gebühren zahlen mögen..

Im Restaurant von DIANCAIDAN am Abend heist es zuerst NO, als ich was zu Essen haben will. Ich bleibe aber hartnäckig, verweise auf die Gewürze und dann geht es doch.Eine riesige Portion, die 20 Quai kosten soll wird geschnippelt. Ich teil sie in 2 Hälften und zahle 10 Quai. Völlig ausreichende Menge! Dazu DVD-Comedy.

809 Höhenmeter auf 116,36 km in 6 Stunden 14´27.

18,6 Durchschnitt und 70,5 Max

3 % Durchschnittssteigung mit 14 % Maximal

992 km in China gefahren per Rad.

3.982,04 km seit Tiflis per Rad mit ca 25.549 Höhenmeter.

Insgesamt ca 6670,55 km mit ca 49.881 Höhenmeter per Rad + ca. 3.536 km per Truck + ca 380 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 11.853 von Athen

Montag, 23. Juni 2008


Montag 23.06.08 2. Volltag auf dem Truck 124. Tag von 215

Weiterhin zuckeln wir mit maximal 60 km/h Richtung Beijing - teils über die M5.

Erst am Nachmittag begleitet uns die JINGCHAN-Bergkette.

Am Abend klappt es nun richtig mit dem Schlafengehen zum Sonnenuntergang. 4. Nacht auf der Ladefläche des Trucks - das heist ein mal in einem Waschraum, der nicht öffentlich zugänglich war, da die Installation erst gemacht werden muß.

Sonntag, 22. Juni 2008

Sonntag 22.06.08 2. Volltag auf dem Truck 123. Tag von 215

Ab WUWEI gibt es dann 2 verschiedene Wege nach Beijing. Wie gestern sind wir immer noch so um die 2000 m hoch. In QHSE sitzen wir dann für Stunden fest, weil es kein Benzin gibt, von dem der Truck alle paar Stunden viele viele Liter säuft.

In einem Restaurant versuche ich meine Zutaten für mein Essen zusammenzustellen und bekomme ein lautes klares NO! Später klappt es dann doch noch. Von der 308 biegen wir auf die Landschaftlich schönere 201 ab. Am Abend hat sich der Schlafrythmus dann Richtung Sonnenlauf mehr angepasst.

Samstag, 21. Juni 2008

Samstag 21.06.2008 20.Tag in China 122 v. 215 1. Volltag im Truck

Die schlechte Straße in GANSU ist schon kürzer geworden. Schon vor DUSCHANBE beginnt die Autobahn. Die Landschaft ist nur selten schön. Die Berge meistens zu weit weg. Der Truckfahrer hat nur 5 Stunden in der Nacht geschlafen, da er nicht beim Eindunkeln stoppen wollte. Daher dann tagsüber 2 kurze Schlummerpausen, während ich die ganze Fahrt über döselig bin.. Am Abend will er dann schon 18 Uhr 30 schlafen, doch Nettmensch lässt ihn nicht! Erst 22 Uhr 30 beim 3. Versuch klappt es. Unglaublich! Wo doch überall Schilder vor dem übermüdeten Fahren warnen!

Den ganzen Tag fuhren wir einer Wolke hinterher, die Aquaplaning verursachte, bekommen aber selber nichts ab was der Rede wert wäre...

Freitag, 20. Juni 2008

Freitag 20.06.2008 / 19. Tag in China / 121 von 215

3 Uhr 34 - 14 Grad - erste Nacht seit Tagen im Schlafsack. Jetzt stelle ich meine Uhr doch um auf Beijing-Time. Nun weit genug gen Osten vorgedrungen. Also Tageslicht nun von 5 Uhr 30 - 22.30. Demnach dürfte die Empfangszeit für Radio China International von 13 - 15 Uhr sein.

Zum Frühstück gibt es heute Trend-Food: Cafe Cola zu 12 cent und "für Dich geschnittene"
Bananenchips, die in English beworben werden: "Cool Fashion need cool Taste. You are the new man"

Nach 4,61 km eine Tanke mit nebenliegendem Restaurant. Essen gibt´s nicht. Aber Zutaten liegen genug herum. Mensch hat wohl keine Lust zum kochen. Also schnapp ich mir Katoffeln, Knoblauch, 1 Zwiebel. 1 Blatt Weißkohl und einige Mu-Err-Pilze und schnippel los. 2 Minnistücke Fleisch auch noch dazu. Wieviel die Zutaten kosten sollen ist nicht herauszukriegen. Aber nach meinem ganzen Geld wird gegriffen, das ich in der Hand hab. Da ich die meiste Arbeit aber selber mach und die wohl teuerste Zutat (geräuchertes Tofu) auch noch selber zu steuer, sehe ich natürlich nicht ein, das gleiche wie für dienstbar zubereitetes Lamian zu zahlen. So gebe ich freiwillig das Kleingeld und mach noch 4 Schälchen, von denen aber niemand probiert.

Das chinesische Straßenbauamt beschäftigt auch "vereidigte Lochgraber". 2 davon sah ich heute, wie sie mit elektrischer Waage, Sieb, Plastiktüte, Schablone und Suppenkelle bewaffnet mit einem angespitztem Schalungsstab Proben der von SITIAN bis TURPAN im Bau befindlichen Gegenrichtung der Autobahn nehmen.

12 Uhr 21 erreiche ich endlich den 3.550 igsten Gongli-Stein vor Peking...

Bei Tages-km 31,75 die nächste Tanke. Ich werde zum Mittagessen eingeladen. Am Nachmittg noch ein chinesischer Tourenradler, der nicht anhielt. Nach XINGXINGXIA sollen es einmal 130 und einaml 150 km ohne Wasser sein. Da die Temperatur aber "nur" bei 35 Grad, die als 29 empfunden werden, liegt und Schilder eine kürzere Distanz vorgeben, "riskiere" ich es mit 9 Liter Wasser. Heute noch mal 50 km, der "Rest" morgen.

18 Uhr 37 bin ich so noch 3500 km von Peking entfernt. Kurze Schreibpause und weiter. Doch dann ergibt sich eine Mitfahrgelegenheit im Leertruck bis "fast nach Beijing". Auch nach XINGXINGXIA geht die Wüste weiter und es gibt nur 1 Wassertankmöglichkeit am Tag. Kurz vor XINGXINGXIA wird die Landschaft wieder irre schön.

76,01 km in 5 Stunden 32´19.

13,7 Durchschnitt und 37 Max

166 Höhenmeter (max 1.045 m)

1 % Durchschnittssteigung mit 3 % Maximal

800 km in China gefahren.

3.865,68 km seit Tiflis per Rad mit ca 24.740 Höhenmeter.

Insgesamt ca 6554,19 km mit ca 49.072 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 380 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.736 von Athen

Das ist übrigens Thomas, der etwa zeitgleich die Strecke bereiste mit seiner Gruppe. Sein Blog zu diesem Tag: http://blog.athen-peking.de/tag/xingxingxia/

Und hier noch ein Bild wie die Landschaft zum heutigen Tag aussieht auch aus dem Blog von Thomas:

Pott Langweilig!

Donnerstag, 19. Juni 2008

Donnerstag 19.06.2008 / 18. Tag in China / 120 von 215

Auch diese Nacht wieder ein paar Regentropfen. Bis 14 Uhr versuche ich mit tatkräftiger Hilfe der Polizei und Einheimischer Kette + Zahnkranz zu wechseln. Zwar wird eine Kettenpeitsche und ein langer 24er Schlüssel gefunden, aber keiner kann damit umgehen. Insgesamt 4 Werkstätten wurden aufgesucht. 3 haben es erst gar nicht versucht.

Bei der Post sehe ich erstmals eine offizielle Preisliste. 20 g zwar nur 60 cent, aber jede 10 weitere Gramm kosten mehr. Der sich alle 10 g ändernde Preis ist fairer wie das System bei uns, das 99 g genausoviel kosten wie 21 g.

Ein Han-Chinese will mir ein vegetarisches Restaurant zeigen, doch auf dem Weg dort hin sehe ich ein westliches Fastfood Restaurant einer mir unbekannten Kette und ich nutze dies Abwechslung im Speiseplan auch wenn es Westpreise sind. Ich erfahre, das in Peking alles 3-4 mal so teuer ist und das nur kleine Orte noch preiswert sind. Überall woanders klappt der Kommunismus nicht mehr! Der Hinterausgang des Fastfood-Ladens führt direkt in die größte zusammenhängende Einkaufspassage entlang des Hauptplatzes der Stadt, auf dem es Abends Folklore gibt. Ein Triumphbogen schliest den Platz ab. Im Kaufhaus gibt es Digitalkameras zu Westpreisen vor 1,5 Jahren. 7,1 Megapixel brauche ich nicht, 3,1 gibt es nicht. Aber eine Doppelaktivbox für meinen I-Pod für nur 2 €, die entweder über 4 Mignonzellen oder USB betrieben werden. Im Supermarkt kostet Erdnussbutter nur 60 cent, Schokocreme gibt es nicht und Plätzchen werden -obwohl loose angeboten- nicht einzeln verkauft. Bevor ich mich diesem kapitalistischen System unterwerfe, boykottiere ich lieber. Was hätte Mensch verloren, wenn er den 0,3 cent teuren Keks einfach verschenkt hätte anstatt mir 0,23 cent Wechselgeld zu geben?

Ich verlasse durch die Gärten die Stadt HAMI!

36,38 km in 2 Stunden 41´27.

13,5 Durchschnitt und 28,5 Max

108 Höhenmeter

2 % Durchschnittssteigung mit 5 % Maximal

800 km in China gefahren.

3.789,67 km seit Tiflis per Rad mit ca 24.740 Höhenmeter.

Insgesamt ca 6478,18 km mit ca 48.543 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 380 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.660 von Athen

Mittwoch, 18. Juni 2008

Mittwoch 18.06.2008 / 17. Tag in China / 119 von 215

6 Uhr 27 Grad Auch diese Nacht brachte wieder etwas Regen. Doch der Sturm war zu Ende! Abkühlung auf 25 Grad ermöglichte Einsatz von Zelt und Schlafsack!

Heute habe ich schon um 10 Uhr die km-Leistung von gestern 17 Uhr übertroffen, dank kühlerer Temperatur (30 Grad). Außerdem bin ich höher und es ist ja kein Wind. Aber kühle Luftströmung dank Bewässerung.

Auch hier in der Umgebung von QIKTIM gibt es Lötwerkstätten. Da der Bus nach Hami ohnehin nur kleine Klappen gehabt hat, war die Entscheidung also erstmal richtig, nicht in SHINSHAN geblieben zu sein.

Ein Restaurant öffnet mir hier bereitwillig die Küche und ich kann mir so die Zutaten aussuchen, die ich in mein Lamian haben möchte. Fleisch ohne Fett, Kohl, Zwiebeln. Tomaten, mehr Tomatenmark und Sojasoße als üblich - weniger Wasser und die Nudeln nochmal mit rein in den Wok! Lecker!

Ich finde mich nun damit ab, das im Landesinnern der Reis dafür eben 1 € kostet. Statt 40 - 60 cent in Westchina. Als ich Zucker kaufen will bekomme ich diesen geschenkt. Ein polnischer Tourenradler, der auch nach Peking will kommt vorbei. Er fuhr über URUMQIS und hatte so einen Paß über 4000 m mehr.

Nach Tages-km 38,6 sollen nun 200 km ohne Wasser kommen. Also versuche ich mitgenommen zu werden. 1 Bus hat keinen Platz, 2 LKW-Fahrer verweigern, aber ein Pritschenwagenfaherer nimmt mich mit bis HAMI für 49 Quai. Dabei überholen wir die Gruppe und halten kurz an deren Schlafplatz, so kann ich die liebe Carlotta in den Arm nehmen. Schön! Die Griechen sollen "im Dorf" sein. Bloß welches Dorf?

Unterwegs noch ein Regenschauer, der das Wasser auf der Straße stehen lässt. Freilich waren wir zu spät für dessen Höhepunkt, können aber als es wieder Trocken ist, das Flutwasser durch die Wadis spülen sehen.

Kurz vor HAMI bringt mich der Fahrer zu seiner Familie und zur Polizei. Vermutlich müssen alle Ausländer in jeder Stadt registriert werden... Nun bin ich der Gruppe 2 Tage voraus wieder. Der Aufenthalt bei der Polizei wird ein längerer. Nutzen wir die Zeit zum I-Pod-Aufladen. Ob ich auch hier Schlafen darf? Nein - ich soll in ein Hotel verfrachtet werden. Doch der Mensch, der mich mit nahm und die ganze Zeit geduldig wartete, läd mich ein bei ihm im Innenhof zu schlafen.

Erst gehen wir Essen - endlich auch Tofu zu 10 Quai.

Schlafplatz auf 999 m bei 99 Höhenmetern, obwohl es oft runter ging. Gegen den Sandsturm, dem die Gruppe wohl vorausgefahren sein muss, anzuradeln wäre wohl unmöglich gewesen!

38,71 km in 2 Stunden 31´38.

15,3 Durchschnitt und 26 Max

1 % Durchschnittssteigung mit 14 % Maximal

3.753,29 km seit Tiflis per Rad mit ca 24.632 Höhenmeter.

Insgesamt ca 6441,8 km mit ca 48.435 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 380 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.624 von Athen

Dienstag, 17. Juni 2008

Blog ist nicht 55 cent wert?

Dienstag 17.06.2008 / 118. Tag von 215 / 16. Tag in China



Der erste Absatz gilt natürlich NICHT für die Leute, die meinen Blog gekauft haben!

Mittlerweile 55 cent investiert für diesen Blog. Wer spendet die? Oder würdet Ihr auch umsonst Blog schreiben bei Tag und Nacht Temperaturen von 32 – 50 Grad? Nein? Könntest DU dann nicht so solidarisch sein und den Minnibetrag von 55 cent spenden? Wiso? Du kannst diesen Blog nur Lesen, da jemand anderes (ich) ihn ohne Zeitberechnung auf geschrieben hat. Die 55 cent nach denen ich DICH – ja genau DICH – frage, sind nur die Kosten für 1 x Internet unterwegs und die Softballpen-Miene um alles zu notieren. Wieso gerade Du mir jetzt eine Mail senden solltest um die Kontonummer zu erfahren? Ganz einfach: Wenn ich merke, das ich alles völlig umsonst schreibe, es keinem einzigen Menschen in der Welt auch nur 55 cent wert ist, dann höre ich auf zu schreiben und ihr erfahrt nicht, wie diese Reise endet und wo die nächste hingeht. Wenn Du aber nun eine Mail an mich mit dem Betreff CHINA sendet und auf das dann Dir genannte Bankkonto 55 cent (oder mehr wenn Du magst) überweist, dann sehe ich, das Interesse besteht und mache weiter!

Nun zu heute: Die Nacht brachte 2 Regen/Sand-Stürme – nix zum wirklich naß werden, aber Sie ließen mich das Zelt aufbauen um es gleich wieder abzubauen denn Temperaturen über 30 Grad sind im Zelt ohne jegliche Luftbewegung einfach nicht auszuhalten. Lieber die Plane mit Heringen gegen Sturm sichern und bei dessen Höhepunkt kurz über Deine Sachen und Dich ziehen. Der Regen und Wind bringt dann die nötige Kühle.

7 Uhr 52: 37 Grad. Lange habe ich mein weggeblasen geglaubtes usbekisches Prachthaarband gesucht und dann doch bei meinen Sachen gefunden…

Die Schönheit der Landschaft manifestiert sich in Formen und Farben. Auf dem Ocker der Hügel setzen schwarze Steine Akzente und in Mulden ist teils weißes Sediment drüber gepudert.. Rinnen gibt es hier nur ansatzweise, was bedeutet, das es hier in den letzten 1000 Jahren kaum mal einen Regen gegeben hat, der ausreichend gewesen wäre um das Wasser die Hügel herunter laufen zu lassen. Halt meist nur so wie in der Nacht, wenn es überhaupt mal zu Niederschlag kommt, der sich nicht vor erreichen des Bodens wieder verflüchtigt hat.

In den Hügel, der sich gegenüber der Zufahrt zu meinem Schlafplatz befindet, wurde ein Labyrinth von Gängen gehauen. Dahinter bildet die Flußoase, dessen Wasser von bis in den Juni Schnee bedeckten Bergen gespeist wird, den Kontrast. Wieder dahinter passen sich aus demselben Material wie die Hügel gebaute luftdurchlässige Warenspeicher in die Landschaft ein. Hier macht sich der Mensch die im nassen Zustand leicht zu verarbeitende Konsistenz des Bodenmaterials zu nutzen. Getrocknet wird es wieder fest wie Stein. Durch das weglassen jeden 2. Steins wird eine hohe kühlende Wirkung erreicht. So kann der Wind hindurchstreichen. Das macht bis zu 10 Grad Temperaturunterschied aus!

Ein Melonenpritschenwagen überholt, hält an und schenkt mir eine Zuckermelone. An einem Melonenstand bekomme ich weitere Schiffe dieser Frucht geschenkt. Gelb und mit vielen Rippen auf der Haut ist sie am süßesten.

Ein Stück weiter erblickt Mensch etwas, das von der Straße wie Erdbunker aussieht. Es sind halb in die Erde gegrabene Gewächshäuser für die Bohnenzucht. Genau da – nach nicht mal 10 km und noch innerhalb des ersten Tages des China-Schlauch-Lebens – das erste Loch ohne jeglichen Grund. Einmal abgesehen von der mangelnden Qualität aller Non-Food-China-Kleinprodukten – einschließlich Taiwan! So hab ich um 17 Uhr gerade mal 16,77 Tages-km!

Schuld am Tages-Durchschnitt unter 10 ist allerdings auch der Seitensturm, der das Rad bei jeder Überholkarre 1 m Richtung Tod versetzt, der unweigerlich eintritt, wenn sich 2 Trucks ungebremst genau bei mir begegnen würden. Los ging der Sturm nach 2 Windhosen in der vegetationslosen Wüste, mit einem Sandsturm beim Schlauchflicken. Selbst das Flickzeug saust durch die Luft. Ein Kind schenkt mir einen Beijing 2008 Wimpel, der gleich angenäht wird, während die süßen Kids zusehen. (er ist dann noch lange Zeit am Rad..)

Ich hatte heute auch noch einen Busfahrer gefragt, was es nach SHANSHAN kostet: Verweigerung. Vermutlich, weil die Busklappe geöffnet werden müsste, was ja unnötige Arbeit macht. Genau das ist auch immer das, was die Pritschenwagen oder LKW-Fahrer wollen: Lieber sich einen Bruch heben statt es einfach und gesundheitsschonend zu machen. Manch einer glaubt sogar, das Rad wäre so leicht, das ich es alleine verladen könne. Wird die Klappe nicht geöffnet verzichte ich – so auch gestern bei der Pyramide!

Dann wird es aber UNMÖGLICH weiter zu fahren, als die Straße etwas dreht. Das Rad springt bereits im Stand zur Seite, wenn ein LKW vorbei donnert. Doch der erste Bus, der nach einiger Zeit vorbeikommt nimmt mich mit durch den Sandsturm, obwohl das Rad nicht unten rein passt und alle aussteigenden über einen Sitz klettern müssen und das hoch schalten nach jedem Stopp, nur so gerade geht, weil mein Rad vorn im mit dem Hinterrad im Gang und dem Vorderrad im Einstiegsraum, steht..

Im Restaurant am Busbahnhof von SHANSHAN sehe ich dann ausnahmsweise mal etwas, was ich kenne: TOFU Aber ich muss lernen. Was ich sehe ist dann auch alle… In einem anderen Restaurant krieg ich dann doch noch etwas zu Essen. Internet nebenan – doch der Zugang wird mir erst verweigert. Nach einem Telefonat geht´s doch. Allerdings kontrolliert die Polizei wieder den Paß und meine Webseite geht nicht. Auch die Ersatzseite für die Landheimseite wurde am 1.5.08 abgeschaltet. Ich lass mir noch über Googel Translation erklären, wo ich die Antenne meines Radios anlöten lassen kann. Doch dann laß ich mich von Gott lenken. Anders kann ich mein Verhalten nicht nachvollziehen. Am Mittag fährt der einzige Bus nach HAMI. Doch ich fahre noch raus aus der Stadt, (wobei Polizei nochmals kontrolliert) um ein 2. x im Weinberg zu schlafen nach 29,73 km um 1 Uhr 22.

9,9 Durchschnitt in 3 Stunden 00´10 und 17, 5 Max
265 Höhenmeter max 706 m – Schlafplatz auf 700 m
2 % Durchschnittssteigung mit 6 % Maximal

3.714,58 km seit Tiflis per Rad mit ca 24.533 Höhenmeter.


Insgesamt ca 6403,09 km mit ca 48.336 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.385 von Athen

Montag, 16. Juni 2008

Montag 16.06.2008 / 117. Tag von 215 / 15. Tag in China

Am Morgen geht die ganze Diskussion von vorne los. Wieder wird gesagt, das ein Rad nicht transportiert werden kann, während riesige Wagons vor mir stehen. Irgendwie muß ich begreiflich machen, das es zum Radfahren einfach zu heiß ist. Ich kann ein Thermometer aufzeichnen und anhand des Aggregatzustandes von Eis verdeutlichen – es wird nicht kapiert. Mein Rad wird nun also bei sich selber explodieren!

Dann rast wieder einer der hier nicht haltenden Personenzüge durch. Mit einem riesigen Gepäckwagen hinten dran – die Mitnahme von Rädern soll aber nicht möglich sein!

Während andere Länder YES-YEY-YES-Countrys sind – also jede Frage wird mit „YES-YEY-YES“ beantwortet – auch wenn das gar nicht möglich ist, ist China das absolute NO-NO-NO-Country. Beispiel: Der nächste Bahnhof – wo vielleicht nicht alle Züge durchrasen – ist angeblich 50 km in Richtung URUMQIS und 80 km in Richtung ERPU entfernt, obwohl im Bahnhof 2 Schilder stehen, die Aussagen, das die nächste Station Richtung URUMQIS 12,7 km entfernt und in Richtung ERPU 31,6 km. Nachdem ich das Schild dann 1:1 abgezeichnet habe, gelingt mir doch noch herauszubekommen, das bei diesen Bahnhöfen ebenfalls alle Züge durchrauschen.

Internet gibt´s auch im Dorf, aber die Preise sind unverständlich: 60 Minuten 3 Quai, aber 3 Minuten 1,5 Quai. Aber es gibt noch ein anderes Internet-Kaffee Richtung Bahnhof., wo es die normalen 2 Quai kostet. Dort funktioniert aber nichts.

Der Bahnhof stellt sich als seit 5 Jahren für den Publikumsverkehr geschlossen heraus… Polizei bringt mich zur Busstation. Also wieder zurück in TURPAN! Auch von hier gibt es nur 2 Busse nach HAMI. Witzigerweise treffe ich 2 Radler in einem Cafe: Es sind Sigitas und Marilla. Die Gruppe ist bereits auf dem Weg. Ich zeige den beiden noch den schönsten Weg aus der Stadt und habe dabei einen Plattfuß. Beim 148.gsten Pumpstoß platzt wieder das Ventil des Russenschlauchs ab, obwohl mit „Engländer“ und 2 Personen gesichert. Da ich nun das Hinterrad ohnehin ausbauen muss wechsel ich auch gleich den Reifen. Bei Vorstellungsende zähle ich 21 Zuschauer…

Da ich nun fast am Tourikassierpunkt „Scenic Spot“ Grape Valley (zu dem paralell eine kostenlose öffentliche Straße verläuft..) bin fahre ich noch mal die ca 15 km bis zur grün-rot-blauen Pyramide, an der ich gestern links abgebogen bin. Die ist übrigens auch gut auf Googel-Maps zu erkennen – östlich von TURPAN.

Heute nur 42 Grad, da die Sonne gut verschleiert ist. Etwa 5 km lege ich auf der gewalzten im Bau befindlichen Autobahngegenrichtung zurück. Währenddessen knickt auch die G312 überraschenderweise nach links ab. So wird auch die Landschaft wieder Superfantastisch! Auch Nomadengräber befinden sich hier. Als es 20 Uhr dunkel wird sind immer noch 36 Grad und selbst um 23 Uhr 19 noch 32 Grad – Schlafplatz abseits der G 312 auf 502 m.

2 % Durchschnittssteigung mit 7 % Maximal waren es bis dahin bei 329 Höhenmeter

3.684,85 km seit Tiflis per Rad mit ca 24.268 Höhenmeter.

Heute waren es 42,85 km in 3:37´30 mit 11,8 Durchschnitt und 38 Max

Insgesamt ca 6374,17 km mit ca 48.071 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.336 von Athen

Sonntag, 15. Juni 2008

Sonntag 15.06.2008 / 116. Tag von 215 / 14. Tag in China

Als ich meinen Schlafplatz auf einem der Hochwasserdämme gefunden habe kommt Polizei. Doch als Sie sich davon überzeugt hatte, das es ein Fernradler ist grüßt sie und verschwindet…

5 Uhr 30 kommt Leben in den Struffel, der schlapp ist und deswegen schon wieder nicht los kommt. Nach 2 km Hitzeroll steht der Entschluß fest, das ich mir das nicht antun werde, in über 40 Grad Rad fahren zu WOLLEN.

Ich biege nach links ab um die 29 km entfernte, hinter der nächsten Hügelkette liegende Eisenbahnstrecke URUMQIS-PEKING zu erreichen und bis ERPU für 400 km zu benutzen. Ab da soll es wieder etwas kühler sein. Alle 2 km ein Hitzestopp und das Rad in Windrichtung zurück drehen. Besser jeden km so lange es hoch geht. Auch das verkürze ich noch mal auf 500 m + ab in den Schatten eines Telegrafenmast.

11 Uhr 42: neuer Temperaturrekord: 48 Grad – trotzdem fahre ich EINEN Strommast weiter um auch mal „weiter“ zu kommen… Mein I-Pod liefert passend zu den nächsten 24 h „The Drama starts here“.

Ich plane den ganzen Tag ein für diese 29 km am heißesten Ort Chinas…

Die Landschaft entschädigt für die Hitze. Die G312 geht auf Distanz dran vorbei. 2. Speichenbruch in China.

Beim nächsten Hitzestopp geht es dann gar nicht weiter., da mir schwarz vor Augen wird beim Aufstehen. Also Langpaus, bis der Wind wieder auffrischt. Erst nach mehreren Versuchen geht es 750 m weiter.

13 Uhr 21: 50 Grad Celsius. An unmotorisierten Lebewesen habe ich nur Insekten gesehen. Auch ein Marienkäfer war dabei!

Dann ergibt es sich, das ich auf einem Minnipritchenwagen bis zur Eisenbahnlinie, die auf 1.031 m liegt, mitgenommen werde. Sogar eine Melone bekomme ich geschenkt.

Wie weit der Bahnhof weg ist, ist genauso unrauskriegbar, wie die genaue Abfahrtszeiten. „Am Morgen“ soll ein Zug fahren. „Am Morgen“ kann 5 Uhr sein, aber auch 11 Uhr..

Im Ort gibt es sogar einen Laden, der Joghurt zu 10 cent hat. So viel kostet auch der Reis im danebenliegendem Restaurant. Wieso dann ein Omelett mit 2 Eiern und etwas Grünzeug nicht 40 cent, sondern 2 € kostet ist nicht nachvollziehbar. Da bleibe ich lieber bei Reis und Fisch zu 50 cent und verspeise noch etwas dessen, was Geschäftsleute zurückgehen ließen. Ganze Platten voll Nahrung werden WEGGEWORFEN!

Gegenüber ein kleiner Basar. Als ich den Bahnhof gefunden habe wird mal wieder die Polizei gerufen um mir eine Zugfahrt zu ermöglichen.

12,46 km in 1:35´31 / 7,8 Durchschnitt / Max = 17,5 / 295 Höhenmeter /

3 % Durchschnittssteigung, 8 % Maximal

3.642 km seit Tiflis per Rad mit ca 23.939 Höhenmeter. Insgesamt ca 6331,32 km mit ca 47.742 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.293 von Athen

Samstag, 14. Juni 2008

Samstag 14.06.2008 / 115. Tag von 215 / 13. Tag in China

3 Stunden Schlaf. 5 Uhr 48 – 23 Grad

In einem Laden gibt es 2,5 Liter Kiwi Nektar. Obwohl ich zahlreiche Beispiele gebe, was % bedeutet ist unherauskriegbar, wie viel Betrugswasser darein gemengt ist. Aber nebenan kann ich meinen Plov vom Vorabend erwärmen. Den hab ich, da beim Nachtmarkt hinter den Wasserspielen nicht verstanden werden will, das eine kleine Portion, die ich will um verschiedenes probieren zu können, billiger sein muss als eine große.

Unzubereitete Eier kosten hier doppelt so viel wie zubereitete harte im Dorf.

Dann komme ich auf die glorreiche Idee Kette und Zahnkranz endlich wechseln zu wollen. War dies nach enormen Anstrengungen noch so gerade möglich in BAKU, scheitert dies hier an nicht vorhandener Kettenpeitche. Ich vertraue den Mechanikern, doch irgendwann haben diese einen Teil des Getriebeblocks in der Hand. Nun ist zusätzlich zu Zahnkranz und Kette auch noch der Freilauf beschädigt, so das ich die Nabe rechts nur noch mit Kabelbindern festhalten kann um nicht bei jedem nicht Treten Kettensalat zu haben. Bravo! (das gibt sich wieder und beim nächsten Ausbau ist alles wieder OK)

Seltsam nur, das beim Mittagessen dann plötzlich ein Junge mit 18 Gang Rad da ist. Wenn dann die Kassette kracht wird das Rad weggeworfen?

Aus Hitzegründen fahre ich erst los, als um 18 Uhr erstmals wieder 37 Grad im Schatten auf meinem Thermometer stehen und ich eine Honigmelone verspeist habe, die dem Verkäufer unter dem immer lauter werdenden Gelächter der Umherstehenden gleich 3 x von der Waage gefallen ist und die daher auch nur 10 cent kostete. Allerdings war es die 2. von 3en, die nicht schmeckte, da zu frisch geerntet.

Ab TURPAN ist die Autobahn 2008 noch nicht fertig. Also konzentriert sich der Verkehr auf 50 % der Fläche.. Die Wüste wird bald wieder „schwarz“ durch dunkelgrauen Sand.

19,32 km in 1:21´57 / 14,1 Durchschnitt / Max = 47 / 50 Höhenmeter (max 319 m – Schlafplatz auf 229 m) /1 % Durchschnittssteigung, 3 % Maximal

3.642 km seit Tiflis per Rad mit ca 23.644 Höhenmeter. Insgesamt ca 6318,86 km mit ca 47.447 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1246,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.281 von Athen

Freitag, 13. Juni 2008

Turpan 2

Freitag der 13.! 13.06.2008

Ich stelle meine Uhr 1 Stunde vor, da 2 Uhr aufstehen und 19 Uhr eindunkeln doch nicht mehr so ganz passt... Die Busfahrt hat mich eben einen gehörigen Sprung nach vorn gebracht...

Es ist der 114. Tag von 215 und der 12. Tag in China

What you may not like : Being in the hottest place in China ! ! !


Ja - ob 31 Grad heißer Nacht kann ich nicht schlafen. Auch wichsen hilft da nicht weiter. Gegen Mitternacht frischt dann urplötzlich der Wind wieder auf und es gibt sogar etwas Regen. Ich ziehe einfach das Außenzelt über meinen Krams.

Am Morgen ist dann das Hinterrad platt. Nicht etwa wegen des Reifens, sondern der chinesische Schlauch ist an einer Stelle IM NEUZUSTAND geflickt. Nach einiger Zeit haben sich genau da nun kleine Löchlein gebildet. Flicken nutzt nichts, denn beim Wiedereinbau ist der Reifen auf der unteren Seite nicht drin. Beim Wiederaufpumpen reist dann bei einem der letzten Luftstöße aufgrund der 578-fachen hin und her Bewegung durch mind. 3 x Handaufpumpen, das Ventil aus. Genau das ist der Grund, wieso ich ungern von Hand pumpe und gebrochene Speichen nur mit Generatorluft ersetze. Der neue Schlauch erleidet fast das gleiche Schicksal, käme ich nicht auf die Idee, das Ventil mittels einem von einem Einheimischen gebrachten „Engländers“ zu fixieren. Liegt das Rad kann der Engländer in den Boden gestemmt werden und es wird viel stabiler als in der Luft. Auch dieser Schlauch muß 2 x gepumpt werden, da der Reifen noch immer nicht ganz drin ist auf der unteren Seite.

Nach nicht mal 12 Minuten Fahrt und 2,19 km komme ich auf die Idee einer ambulanten Händlerin eine Tomate abzukaufen. 2 Quai soll sie kosten, nachdem endlich verstanden wurde, das ich nur allzu gerne den PREIS wissen würde. Es zahlt sich aus, das ich dann auch noch nach dem Kilopreis frage und mir die einem Kilo entsprechende Menge erst mal abwiegen lasse um zu erkennen, das eine in der Realität nur ein Viertel des genannten Preises kosten kann. Nachdem ich dies so unwiderlegbar und anschaulich demonstriert habe wird nun auch anstandslos 1 Qaui akzeptiert und ein kleiner Schein mit einer 5 drauf (=0,5) herausgegeben. Auf die Idee mit der Tomate kam ich vor allem, da ein Stück weiter runter an der Pappelbestandenen Straße eine Bank mit Dornenkrone zum Frühstück einlädt. Die Dornen sind praktischerweise nicht auf den Sitzbrettern angebracht.

So ein Frühstück in einem Dorf ist immer eine hervorragende Gelegenheit, mit der Bevölkerung in Kontakt zu kommen. Wenn ich schon mal in einem so bekannten Weinanbaugebiet bin, würde ich gern mal ein Schlückchen des in DIESER Sonne sicher köstlich süßen Wein probieren. Aber anscheinend werden die Trauben hier nur zu Rosinen getrocknet. Nur die habe ich bislang gesehen und von selbigen krieg ich nun eine Hand voll.

Immer wieder andere Hühner marschieren herum mit ihrem drollig hintendrein trottenden Nachwuchs. So häufig wie die Tiere wechseln auch die vorbeikommenden Gemüsehändler, die alles haben, was in Lamian gehört + Gurken, Möhren und Kartoffeln. Zuletzt ein Melonenhändler, wo eine kleine Honigmelone auch nur 1 Quai kostet – siehe da!

Ich hab schon im Gefühl nach langjähriger Lebenserfahrung, wann es um Abzocke geht…

Dann frag ich bei einem Burgartigen Hotel, in dem die Zimmer zwischen 22 und 88 € kosten nach Internetsponsoring. Internet soll 10 Quai die Stunde – also den 3-fachen Internetcafepreis kosten. An ein Gespräch ist gar nicht zu denken, denn die anscheinend einzige anwesende Mitarbeiterin spricht wie üblich nur wenige Worte English.

Bei Tages-km 2,78 ist ein Basar erreicht, wo das Leben innen von 5 – 10 Uhr tobt – außen von 8 – 23 Uhr. So die erste Information. Es gibt immer wieder andere Angaben, was daran liegt, das die Menschen hier einfach nicht in der Lage sind, Morgen und Nachmittagsstunden unterschiedlich zu bezeichnen. Beispielsweise mit am und pm oder besser mit den Zahlen 1-24 statt 17 Uhr wie 5 Uhr Morgens erscheinen zu lassen. Die Angabe 5-10 Uhr kann also auch 5 – 22 Uhr bedeuten oder etwa – was am ehesten der Wahrheit entspricht 17 – 22 Uhr.

DAS wollen die Menschen einfach nicht begreifen. Nur aufgeweckte Kinder versuchen es!

Die letztlich richtigen Öffnungszeiten sind: Innen ab 18 Uhr Außen ab 7 Uhr. Geschlossen wird Innen wie Außen um 22 Uhr. Diese kleine Information herauszubekommen dauerte 30 Minuten. Auch deswegen reise ich langsam!

Es gibt an den Salatimbissständen hier 4 verschiedene Nudelarten + als weitere Zutaten Ei und Huhn. Gegenüber eine Art Klöße zu der die Einheimischen Magen Essen. Sind es wirklich Klöße?

Direkt an der Straße 2 Eisstände. Lecker wird’s durch die Mischung; Ein Glas Fruchtsaftgetränk und darein Vanille und Erdbeersofteis. Köstlich! Die Verkäuferin hat in Peking studiert, doch ihre wenigen Englishen Worte reichen nicht für eine normale Kommunikation. Ein angeblich 500 m entferntes Internetcaffee ist doch weiter weg. Auf dem Weg dahin erst links dann rechts eine schöne Moschee. Die 2. ist hauptsächlich orientalisch gelb-grün angemalt, aber es finden sich auch braune Kugeln, golden-violette Ringe, türkise Ornamente und Blumenbilder aus Spiegelmosaik. Leider schließt der Mezzine misstrauisch das Tor, als ich mein Rad abstelle. Weitere Moscheen folgen.

Nun soll Internet 1 km weg sein…

Den Nachmittag verbringe ich in dieser ersten chinesischen Stadt, die ich nach ca 615 Rad-km in China per Rad erreicht habe, in einem Buchladen mit Lesen/Ansehen eines Bildbandes.

Schräg gegenüber ist die Post. Das Land Deutschland ist völlig unbekannt und es wird herum telefoniert. Schließlich soll der 97 g schwere Brief das 10 fache eines lokalen sein und damit würde er den Gegenwert von 4 Mahlzeiten kosten. Ich gebe auf!

Dadurch finde ich aber nun den Eingang zum riesigen Basar. Hier gibt es auch an einem der Ausgänge wieder den leckeren Fruchtsaft in dem auch Traubensaft ist. Da das Eis alle ist gibt es gleich 2 Gläser für 5 cent!

Hinter dem wiederum gegenüber liegenden Busbahnhof gibt es ein riesiges Wasserspiel mit Musik und Licht um 19 Uhr, 21 Uhr und um 22. Uhr. An diesen Platz anschliesend auch das Internetcaffe mit über 60 Rechnern zu 2 Quai die Stunde.

In diesem Hotel treffe einen Holländer der Teilnehmer der Baltic Cycle Tour in Usbekistan getroffen hat und mit Carlotta aus Italien in Mail-Kontakt steht. Die beiden wollen sich in Turpan treffen...

Durch 3 Stunden Internet komme ich erst spät in´s Bett. Zudem fragt sich, WER nun die 50 cent Kosten trägt, damit DU dies hier lesen kannst… (Von dieser Fragestellung sind natürlich alle ausgenommen, die sich bereits an den Kosten beteiligt haben oder sonstige Hilfestellung gaben.)

9,69 km in 0:56´06 / 10,3 Durchschnitt / Max = 22 / 31 Höhenmeter (max 246 m – Schlafplatz auf 216 m) Durchfall (die „Klöße“...) 2 % Durchschnittssteigung, 4 % Maximal

3.623 km seit Tiflis per Rad mit ca 23.594 Höhenmeter. Insgesamt ca 6299,54 km mit ca 47.397 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1246,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.262 von Athen

Donnerstag, 12. Juni 2008

TURPAN

12.06.2009 / Donnertag 113. Tag von 215 / 11. Tag in China

2 Uhr AUFSTEHEN (= 5 Uhr Beijing Time) Statt 10 Tage hinter der Gruppe bin ich nun 3 Tage vor den anderen! In KORLA hatte ich sie gestern Morgen überholt. Nach 11,3 km ist mit 200 m über NN der vorläufige Tiefpunkt der Reise erreicht. Es gibt auch eine Vulkanisierungswerkstatt, die - wie fast schon üblich - weder Ventilaufsatz noch Gage besitzt.

Öffnungszeiten: 6 Uhr - 6 Uhr 10!
Bediente Kunden: 1

Ich stehe schon nebendran und komme ob des verdienten Frühabends nicht mehr dran. Im Laden daneben gibt es endlich auch mal Erbeermilch - aner 5 cent teurer wie sonst. Auch das Restaurant will wieder mehr getreu der Regel "Desto weiter im Osten desto teurer!".

Von innen nähe ich einen Reifenflicken an die Stelle, wo der Höhenschlag einen Schaden verursachte, weswegen ich seit vor Kashgar mit einem Reifenplatzer rechnete. Dazu eine Speiche und 2 Speichennippel ersetzt.

Nach ca 10 km verlassen wir die nach Urumqi führende AUtobahn, um die 40 km lange S301 zu bereisen. Diese führt zunächst 12 - 13 km durch ein völlig Vegetationsloses Geröllfeld. Formschöne Berge rücken näher und bei Straßen-km 13 (27 aus der Gegenrichtung) kreuzt ein Wasserkanal. Schatten bei einem verlassenen Haus dort.

Weiter durch die Vegetationslose Geröllwüste. Lediglich rund um Straßen-km 22 - 20 bei überschreiten der Hügelkette ist es grüner. Hier grasen sogar -völlig unerwartet- Kühe. Entsprechend hoch ist die Mückenbelastung. Nach den Bergen geht es nicht etwa runter! Das geht es erst, nachdem wir auf etwa 600 m nach rechts Richtung TURPAN (erster Buchstabe zeigt Rechteck und unterstrichenes Kreuz: ) abbiegen. Wir befinden uns auf der G312. 4002 km von Peking entfernt und 26 km vor TURPAN befindet sich dann eine Tankstelle für den Wassernachschub. Getränke wie fast immer nur in Minniflaschen und somit teuer. Ohnehin ist an Tanken anscheinend alles doppelt so teuer, wie im Laden.

Ich versuche herauszubekommen, ob die folgenden Orte meiner Route alle an dieser Autobahn liegen. Das ist unrauskriegbar, da kein Mensch die Straßennummer, die auf JEDEM km-Stein steht, kennt. Auch ein weltweites Phänonem. Ich scheine der einzige zu sein, der sich anhand dieser, ansich doch sehr praktischen Nummern orientiert.

Die Temperatur pendelt heute ständig zwichen 33 und 44 Grad, wobei in einer frühen Minute der 8. Tagesstunde bereits zum 1. mal 42 Grad erreicht wurden. Ich entdecke an der Tanke dann noch eine Eistruhe, doch das reinsehen wird mir verwehrt. Wie soll Mensch etwas kaufen, das er nicht sehen darf?

Bei Tageskm 76,21 erreiche ich den Tourist Information Center von TURPAN bzw dem in der Wüste in der nähe befindlichen Weinanbaugebiet. An einem Stand davor gibt es Honigmelonen, aber kleine wie grosse sollen 15 Quai kosten, da lass ich es lieber, weil ich mich dann betrogen fühle...

Angeblich soll es möglich sein internationale Briefe aufzugeben, sagt ein Security Gard. Eine Box der CHINA POST steht auch da. Aber Briefmarken gibt es nicht... Touristen können hier verschiedene Touren buchen wie eine Informationstafel auch in English vermuten lässt... Aber English spricht niemand... Die Touris werden dann wohl noch durch den - als ich da bin abgesehen von den Karten spielenden Mitarbeiter/innen verweisten - Verkaufsraum geschleust. Es gibt ein paar Bücher in English, aber keines in Deutsch. Dazu auch nur von der Region. Aber ich krieg endlich mal was anderes wie Lamian zu Essen...

Internet nur kurz, weil gespielt werden will. Deswegen war erstmal auch nur der kursiv dargestellte Text online..

China lebt von diesen grassen Gegensätzen: Eben noch lebensfeindliche Geröllwüste, in der es absolut nichts gibt, und dann WEINGÄRTEN! Bewässerung macht es möglich! Wildromantisch. Ich schlafe unter Weinreben nach 80,2 km in 5h20´32 auf 300 m Höhe!

Durchschnitt 15, Max 40,5 / 410 Höhenmeter
Seit Tiflis nun 3.613 km per Rad mit ca 23.563 Höhenmeter. Insgesamt ca 6289,85 km mit ca 47.366 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1246,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.252 von Athen

Mittwoch, 11. Juni 2008

11.06.2009 / Mittwoch 112. Tag von 215 / 10. Tag in China

(Nacht im Bus)

Bei einem Stopp am Morgen komme ich aus den Puschen und kaufe eines dieser runden Fladenbrote mit dünnem Boden und dickem Rand. Das macht aus 2 Gründen Sinn: 1. Der dicke Rand kann ganz normal als Brot rund um abgenagt werden, während das innere auch noch im trockenen Zustand, der nach ein paar Stunden schon erreicht ist, als eine Art Knäckebrot dient. Auch nach 24 Stunden noch zu einem Zeitpunkt, wo der dicke Rand nicht mehr essbar wäre, da durch die dicke zu fest zum Abknabbern 2. Solange der Rand noch nicht abgenagt wird, dient das Brot wunderbar als Transportmittel für die am Nachbarstand angebotenen Aprikosen, die wesentlich besserer Qualität sind, wie in Usbekistan, wo alle Händler Eimerweise überreife Früchte in angeditschter Form anboten. Eine Plastiktüte -wie immer angeboten- akzeptiere ich nur zum wiegen. 8 Quai will Mensch, da die "T"-taste unbekannt erscheinen will. Das (bereits bezahlte) Brot wurde mitgewogen. Ohne Brot waren´s 3 Quai. Das Mensch dann nicht verstehen kann, das ich die Plastiktüte NICHT will, sondern den Brotteller nutze stattdessen, kann ich immer nicht verstehen. Denn China unternimmt große Anstrengungen, die Plastiktütenflut einzudämmen und lässt per Radio China International verkünden, wie schädlich und schwer verrottbar diese Plage ist. Was wäre, wenn jeder der 1,3 Milliarden Chinesen (1993) jeden Tag eine Plastiktüte wegwirft? NUR EINE! Oder sind die Bemühungen, das den Chinesen begreiflich zu machen nur Propaganda?

Es hat den Anschein, als könne ich Restaurantessen nun vergessen, denn der Zutritt zur Küche wird verweigert. Ohne das ich die Zutaten selber auswählen kann, gäbe es nur Megascharfes tierverseuchtes Laghman, das auch nach dem Essen noch auf den Lippen brennt.

An einer Tanke gibt es für Busfahrer kostenlose Säfte. Auch ich darf 2 1,5-Liter Falschen auffüllen. Wurde ich für einen Busfahrer gehalten oder war es Gastfreundschaft? Denn die Einheimichen werden auf den Tankstellenshop verwiesen, der nur Minniflaschen verkauft.
Ca 15 Uhr und etwa 20 km nach KUMUX haben wir fast den höchsten Punkt der phantastischen Straße durch die Borohor Shan Berge (1) erreicht. Noch 133 km bis TURPAN. Ich bitte die Busfahrer somit, mich raus zu lassen und 10 Quai zu erstatten. Das klappt auch nach einigen Anläufen. Nur 1 Gummiband habe ich wieder eingebüst... (und damit die gerade erst gefundene mobile Antenne für mein Radio)

Statt Hitze gibt es heute Sturm. Nur 20 - 22 Grad im Gebirge! Die Wüste - wozu ich diesen Gebirgsausläufer zähle, zumal sich später auch noch Sand dorthin vorgeweht hat - gibt sich alle Mühe "schwarz" zu erscheinen hier. Auf den ersten 10 km wird die Höhe gehalten. Maximal 1.881 m. 134 m steige ich insgesamt heute nur an mit 3 % Durchschnittssteigung und maximl 12 %.

Auf meinen ersten 10 Rad-km heute waren es vor allem die Kammlagen, die aus Kohle oder Tuff bestehen. Leichtes Gestein mit dem Schwarz gemalt werden kann. Pörös, aber hart wie Tuff eben.

Dann geht es 45 km Bergab! (ca, da ich nicht ganz unten beim Doppelkraftwerk schlafe.) Nun sind die Berge so dunkelgrau wie der Himmel! Das ergibt den phantastischsten Sonnenuntergang, den Mensch sich - surreal in Mondlandschaft - vorstellen kann. Goldene Berge - Schwarzer Himmel. Sonnenstreifen an zig Bergen. Dazu die Reflektion durch die Dunst und Sandpartikel, die noch in der Luft sind. Einfach ein Großartiges dramatisches Naturschauspiel! Regenbogen - Unglaublich! DAS HÄTTE DIE BESTEN BILDER MEINES LEBENS GEGEBEN - Nochmals DANKE DEM VERHINDERNDEN DIEB!!!

53,35 km in 2:46:05 mit 19,2 Durchschnitt und 53,5 Max waren es genau. Die in den Bergen auf weit auseinanderliegenden, gegenseitig nicht sichtbaren Trassen verlaufende Autobahn ist so perfect, das ich kein einziges mal bremsen muste! 530 km nun in China per Rad gefahren ohne durch eine Großstadt geradelt zu sein!

3.533 km seit Tiflis per Rad mit ca 23.153 Höhenmeter. Insgesamt ca 6209,65 km mit ca 46.956 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1246,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.172 von Athen


(1) Auf dieser Seite heist es das ALLE Grenzen zwichen Kirgistan und China für Ausländer geschlossen seien..

Dienstag, 10. Juni 2008

10.06.2009 / Dienstag 111. Tag von 215 / 9. Tag in China

Auch 9 Stunden Schlaf brachten nicht die nötige Erholung.
6 Uhr: Gegenpersonenzug mit 14 Wagons. 32 Grad
8 Uhr 30: Während meiner ersten Hitzepause nach 45 Minuten und 13 km - rollt ein offenbar auch noch fahrender Frühzug gen Osten. Wieder 14 Wagons. Der 1,5 m Pegel der Unterführung ist bereits mit 70 cm Geröll gefüllt. Die nächste Unterführung hat weniger Geröll und ist auch von vorn herein nur 1,15 m hoch. Mindestens 13 Kackhaufen...

Nach 20 km entpuppt ich die Bullenaussage von gestern (wo es Wasser gäbe) als dreiste lebensgefährliche Lüge. Lediglich ein leeres Haus! Es sollen nun weitere 30 km sein! Das schaffe ich nicht mit 2 Liter Wasser, denn aus 30 werden 50 werden. Ich versuche zu trampen. Die selbstsüchtigen Chinesen fahren in Riesenbogen vorbei! Ein Jude hatte mich bereits vorgewahnt in Sary Tash. Dann kommt ein Geldmachfahrer. Selbst dieser rauscht durch und winkt auch noch zum Hohn! Dann nehme ich einen 100 Quai Schein in die Hand und erreiche so, das doch noch angehalten wird. Allerdings möchte Mench für 30 km 50 Quai haben. Also versuche ich es doch aleine. Die Busfahrer haben 2 meiner Trinkflaschen mitgenommen und bringen mir selbige auf Ihrer Rückfahrt und nach meiner nächsten Sonnenpause gefüllt wieder mit.

Nachdem gestern der erste Tag seit langem war, wo die Sonne sich nie verdeckt zeigte, hat sich die Wüste mitlerweile so aufgeheizt, das schon am Vormittag 47 Grad in der Sonne und 40 Grad im Schatten erreicht sind. Damit ist das Radfahren nicht mehr möglich und ich kümmer mich um andere Möglichkeiten der Weiterreise, als ich bei Tages-hm 37,61 die nächste Zahlstelle (alle motorisierten müssen hier recht hohe Maut zahlen) erreiche. Dort gibt es auch Wasser. Die Zugfahrt Kashgar - Urumqi soll 250 Quai im Sitzwagen und 390 im Liegewagen kosten. Der Bus nur 190 Quai.

Von SANCHAKOU, von dem ich noch 13 km entfernt bin, soll der Zug hingegen nur 80 Quai kosten und der Bus 150 Quai. Ich probiere noch von einem Leerlaster, der Platz für 20 Räder hätte mit genommen zu werden, doch das klappt nicht. Als er weg ist erfahre ich den Grund: 4 Leute saßen schon im Führerhaus - aber DA wollte ich doch gar nicht brüten! Das es hinten drin sehr wohl geht konnte ich in der Gegenrichtung AN DER ZAHLSTELLE (!) beobachten. Mensch schwitzt schon beim Nichtstun (oder Schreiben...)

Dann bringen Gewitter Abkühlung bis auf 29 Grad herunter und tatsächlich gibt es nach 13 (oder 15) km Wasser in SANCHAKOU. Die beiden ersten Vulkanisierungswerkstätten sind verlassen oder/und besitzen keine Bar-Anzeige. Nicht mal den nötigen Aufsatz gibt es.

Im ersten Restaurant rechts soll Lamian 10 Quai kosten (bislang 4 - 6 aber desto weiter weg von Kirgistan desto teurer). Als ich zurück komme und ein anderer Gast das teure Touriessen (von dem West-Ost-Preisanstieg wusste ich damals noch nichts) bestellt hat, frage ich nach dem Preis, den er zahlen soll und siehe da 6 Quai. Sind auch hier (noch) der richtige Preis. Dazu will ich auch eine Portion ohne Fleisch und Schärfe. Ich krieg auch mein Wechselgeld richtig, aber leider funktionieren die Sonderwünsche trotz aller Deutlichkeit nicht, da kurzerhand aus der Portion für den anderen Gast 2 gemacht werden..

Schräg gegenüber gibt es auch ein Restaurant,, wo es Reis gibt, doch die Preise sind 10 x so hoch, wie in Deutschland...

Von einer ambulanten Händlerin kaufe ich schließlich einen Salat für die Hälfte des Lamian. Gerade bevor einer der gefürchteten Kara Burans losbricht bin ich fertig. Genauso schnell wie der Sand-Regen-Sturm kam ist es auch schon wieder ruhig im Ort. Nur dahinter ist es schwarz.

In einem Laden entdecke ich Knäckebrot. Dachte ich zumindest. Ich zeige in Verbindung mit dem Knäckebrot eine Wurst und hoffe, das verstanden wird, das ich damit meine: "Das wird zusammen gegessen?", denn dann wäre es Knäckebrot.. Es wird bejaht. Später muss ich aber feststellen, das das "Knäckebrot" eher eine Art süßer Keks ist und natürlich gar nicht zur Hähnchenwurst passen mag.

Ich frage eher aus Interesse bei 2 zufällig vor dem Laden haltenden Sleeper-Bussen wieviel es nach TURPAN kosten soll und ob das Rad nicht unten rein kann. Siehe da: Es geht doch! Wie
soll sonst auch Sarah und Markus vor 2 Jahren nach Urumqi gekommen sein? Der erste Bus nimmt ein Rad mit, will aber erst 350 Quai, dann 250 Quai und schlieslich 200 Quai haben. Ich bin aber nur bereit 15 € für die 1.380 km zu zahlen. Und das auch nur, weil der Bahnhof nun wieder 23 km weit weg sein soll. Wer weiß, ob es ihn überhaupt gibt und ob das mit den 80 Quai für den Zug überhaupt stimmt. (zudem kommt, das das Rad und Gepäck beim Zug nach Gewicht berechnet wird wie eine spätere Erfahrung zeigen wird..)

Der 2. Bus nun will kein Rad mitnehmen, soll aber von vorn herein nur 20 € kosten, so das ich den Preis auf 15 € drücken kann, nachdem das Rad dann doch problemlos möglich war.

Diesmal ist es andersrum: Wasser soll es nach 53 km geben, doch dann gibt es bereits nach 34 km ein Restaurant. immer das gleiche Problem auf Reisen: NICHTS ist wirklich rauskriegbar! ICH HASSE ES! Einer der Gründe, warum ich den Bus durch die Wüste nehme, angesichts vager oder UNZUVERLÄSSIGER FALSCHANGABEN, die ein bereisen der Wüste im Sommer per Rad entweder UNMÖGLICH machen, oder zumindest unnötiges Wasserschleppen bedeuten.

Andererseits genieße ich im Sleeper die vorbei fliegende Landschaft. In der Dämmerung ist dies freilich nur die Skyline der Berge. Der Sleeper bietet 42 Liegen in 2 Etagen und 3 Reihen a 7.


Die Füße liegen unter dem Kopf des Vordermann. Wiso es in Europa keinen einzigen dieser das Reisen angenehm machenden Schlafbusse gibt (die wenigen, die es doch gibt müssen offiziell auf dem Parkplatz stehen im Schlafmodus..), ist mir nach wie vor ein Rätsel. Für den TÜV gibt es sogar Gurte an jeder Liege, womit das Hauptargument Sicherheit vom Tisch wäre.

Außerhalb der großen Städte gibt es keine Straßenlaternen. Wer was anzubieten hat (Getränke, Vulakanisation, Lamian) hängt eine Glühlampe vor die Hütte. Auf freier Strecke kann Mensch schon mal eine Gruppe Menschen sehen, die sich um eine Kerze versammelt haben. Grasser Gegensatz sind dann Größstädte mit Ihren blinkenden, farbenfrohen Neonreklamen ala Las Vegas.

52,5 km per Rad in 3:23:05, 15,5 Durchschnitt
/ Max 28,5
162 Höhenmeter mit maximal 1.856 m und 2 % Durchschnittssteigung, 11 % Maximal

3.479 km seit Tiflis per Rad mit ca 23.019 Höhenmeter. Insgesamt ca 6154,65 km mit ca 46.822 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1246,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.117 von Athen

Montag, 9. Juni 2008

9.6.2008 Montag 110. Tag von 215 / 9. Tag in der Volksrepublik of China

Dieser Tag fehlt mir leider im Tagebuch - SORRY

1.224 m hoch

Straße führt im Zick Zack entlang des Tian Shan Gebirges.

1 % Durchschnittssteigung, 5 % Maximal, 87 km weit und 347 Höhenmeter

Tief erschöpft baue ich mein Moskitozelt auf einem der Hochwasserdämme bei Straßen-km 1.268 auf. Diese Dämme gehen jeweils ausgehend von einer Fluwasserunterführung Richtung Gebirge, bis sie auf den im 45 Grad Winkel bei der nächsten Flutwasserunterführung startenden Damm treffen. Bei der alten Straße hatte Mensch das noch nicht gemacht. Folge waren Überflutungen und Zerstörungen, denn in der Wüste wird das Regenwasser, WENN es denn doch mal regnet, durch nichts gehalten! In der Nacht wird das Thermometer nicht unter 30 Grad fallen.

3.426,83 km seit Tiflis per Rad mit ca 22.857 Höhenmeter. Insgesamt ca 6102,15 km mit ca 46.660 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG

Sonntag, 8. Juni 2008

Sonntag 8.6.2008 / 109. Tag von 215 / 7. Tag in China

7 Uhr 30 komme ich los. Da ich geradeaus die Nebenstr. benutze begegnet mir kaum ein AUto. Aprikosen tocknen in der Sonne irgendwo zwichen dem 1. Registrierungspunkt nach 4-5 km und dem 2. nach 28 km. Hier geht es nun links nach ATUX. An dieser Kontrolle arbeitet der english sprechende TAYIR (TAYIR618@hotmail.com), der mir die 3 km entfernte 800 Jahre alte Grabstätte MORTO (15 Quai normal) zeigt und mich zum Mittagessen einläd, was sein Chef aber nicht will.

Die TAKLA-MAKAN Wüste ist tatsächlich teils "schwarz" aber bald auch trostlos, abgesehen vom begleitenden TIAN-SHAN Gebirge zur Linken. 40 km bis zur nächsten Oase (gemäß der Ausschilderung). Nach 19 davon habe ich 2,5 Liter Wasser von 6,5 Liter Wasser verbraucht und mache Mittag. Bei 45 Grad Celsius im Schatten eines Telefonmasts. Ein nicht schneller wie ein Rad fahrender Minni-Trecker kommt mit 2 Bauersleut vorbei. Sie schenken mir 2 Hände voll Aprikosen. Ein paar davon sind allerdings zu sauer zum genießen. Dazu einige knusprige Cräcker mit granuliertem Zucker, Mealie-Mehl (müste Maismehl sein) und "Shabot" (?).

Die meisten Lebensmittel in China sind hoher Qualität, aber eben auch einige Betrüger dazwichen, deren Abbildungen anderes versprechen, wie der Inhalt dann nach dem Kauf...

Kurz nach km 28 der Straße 181 dann doch schon eine Oase (QÜGA) mit einem kleinen Laden. Dieser ist auf der rechten Seite genau da, wo die Straße nach links abknickt. Kartenspielende Dorfbevölkerung sitzt davor. Es gibt (schon mal geschmolzenes) Eis, kalte Getränke und ausnahmsweise auch mal hartgekochte Eier statt nur rohe zu 5 cent.

Auf der Suche nach Wasser spielt jemand für mich auf einem rumstehenden Instrument mit 2 Saiten.

Nach 40 km ist Segun, Artux oder KARTALIA erreicht. So genau ist das leider nicht herauszubekommen, denn jeder sagt entweder etwas anderes, oder gar nichts. (Kartalia war es wohl tatsächlich) Sicher kann ich nur sagen, das es hier Lamian für 4 Quai gibt und Moskitos das Tragen warmer Kleidung erfordern. Zumindest unten rum, oben rum ist es dann nicht auszuhalten und Mensch muß eben ständig alle nackten Körperstellen kontrollieren oder abfahren..

Radio China International berichtet heute (Sonntags anderer Sendefahrplan) in ergreifender Weise vom Erdbeben. So haben aufräumende einen Stahlträger hoch gehoben und darunter die Leiche einer Lehrerin gefunden, die 2 Kinder im Arm hält und 3 Kinder schützend vor der Brust hat - alle Tod.

Auch das Thema Umweltschutz nimmt einen breiten Raum in der Berichterstattung ein. So ging es heute um die Umweltbank in Peking (Bäume pflanzen und pflegen) und um die Wiederverwendung von Druckpapier die meiner Vermieterin und meiner Untermieterin sauer aufstöst aus Schicki Micki Gründen. Im Musikprogramm wird über ein großes klassisches Orchester berichtet das Erfolgreich Technomusik in seine Aufführung integriert. Hab ja schon immer gesagt, das in Techno Musik auch Elemente der klassischen Musik wiederkehren...

Nun 6 km die 213 nach links und dann rechts. Zum Schlafen biege ich vorher links ab und folge einem Kanal - Brutstätte von Millionen Supergroßstechern. Beidseitig steile Böschung.Doch dann rechts eine Brücke. Dummerweise auch ein Haus, vor dem Leute sitzen. Die folgen mir nun!

Ich reagiere histerisch, denn ich brauche meine Nachtruhe nach 75,6 km in 4´09´21
Ich laufe der Meute entgegen, diese weg. Bleibt stehen. Das wiederholt sich. Hektisch baue ich bei ständigem vielfachem Summen mein Innenzelt auf und laufe nochmal zum Volksauflauf um diesmal ruhiger mit "Asam Maleikum" um meine Akzeptanz zu bitten. Die Leute bleiben tatsächlich zurück.

Doch dann kommen sie mit Polizei, die mich bereits beim Einkaufen kontrollierte ...

-hier fehlt mir leider eine Seite im Tagebuch-

Dafür noch ein Link zu einem weiteren athentischen Reisebericht: http://www.pekingradler.de/
Empfehlung auf der vorstehenden Seite: 9. Tourbericht vom 17. 09. 2007

3.339,83 km seit Tiflis mit ca 22.510 Höhenmeter. Insgesamt ca 6015,15 km mit ca 46.313 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG

Samstag, 7. Juni 2008

Samstag 7.6.2008 / 108. Tag von 215 / 6. Tag in China HALBZEIT DER TOUR 2008 !

Die verdorbenen Kekse konnte ich im Restaurantcafe neben dem Hotel in einen von den teuren großen Keksen und in 2 zubereitete Eier tauschen. Dazu noch die Reste kirgisischer Truckfahrer.

Im Fernsehen Berichte begeisterter Olympia-Feierlichkeiten (vermutlich in Shanghai). Es ist eine Stimmung zu spüren wie in Deutschland während der Weltmeisterschaft. Wie erwartet schön dabei im Land zu sein.

Wieder drängt mich chinesisches Miltär zum weiter fahren. Schlafplatz war auf 2.111 m.

Nach 20 km will ich einem motorisierten Verkaufsfahrer eine Tomate mit Kind obenauf abkaufen (auf dem verlinkten Bild ist sie lange nicht so schön und auch noch grün..). Ich bekomme sie geschenkt.

Mitlerweile immer noch schöne, sich aber nun Bäumen und Dörfern lichtende Landschaft bei nur noch 1.885 m. Gewitterkrummeln. Deswegen am Internet nach 1 km vorbei und die 2. Asphaltstraße rechts rein durch das Oasendorf. Viele schöne Fotomotive von urgurisch geschnitzten und gemalten Hauseingängen. Ein geschnitzter Balkon und Schmiedeeisentore. Der Asphalt hört auf; schließlich nur noch ein mit Kleinstfahrzeugen befahrbarer Weg, der am Fluß endet. Meine gewünschte Einsamkeit um die prickelnde schwüle Gewitterstimmung, die leider beim Schreiben dieser Zeilen nachlässt, ALEINE zu erleben. Ganz alein bin ich freilich nicht, denn ich höre Kinderstimmen und auf der anderen Flußseite kam ein Trecker angetreckert und sein Lenker steht pinkelnd daneben.

Auf dem Weg zurück zur Hauptstraße nehme ich die erste Aspahltsrasse rechts, gleichzeitig abbiegend mit einem Ölverkäufer auf seinem Kleintrecker. Ich überhole ihn, er mich. Er betätigt sein automatisches Werbemegaphon, ich meine mickrige Minniklingel. "pling - pling" Und ziehe am verdutzt dreinschauenden Fahrer und an einem Mensch mit "Germany" Shirt vorbei. Nächste Straße links überrascht eine Militärkontrolle mit halb offener Schranke auf der kleinen Straße. Doch der Posten ist noch überraschter wie ich und "vergisst" das kontrollieren.

An der nächste Ecke sehe ich einen orientalisch anmutenden Eingang neben einem 3 m² Gemichtwarenladen. Da niemand anstalten macht, mich aufzuhalten, gehe ich rein und erblicke 3 Wandgemälde. Dem Gemischtwarenladen statte ich natürlich auch einen Besuch ab und erstehe für 15 cnt (€) 4 Snacks, einen Kaugummi und ein kleines Getränk mit in die Verpackung integriertem "Strohhalm". Eines der Kinder isst die für heißes Wasser gedachten gefriergetrockneten Nudeln kalt als Snack. Schmeckt Prima. Eines meiner Snacks entpuppt sich als Trockenkeks anstatt als rundes Spritzgebäck mit riesigem Schokokern, wie Bild und abgebildete Zutaten suggerieren.

Ich halte mich ein paar Minuten zu lange an diesem Ort auf, so das ich schon wieder die nächste Bullenkontrolle mit Telefonrückfrage am Hals habe. Anhalten scheint verboten. 5 Stunden soll ich hier festgehalten werden. Damit wird meine Reise wohl zu Ende sein. Der ständigen Überwachung bin ich nicht gewachsen. Psychisch.

16:58 - Nach etwa 1 Stunde hat sich das Polizeischauspiel von WUGIA wiederholt, ich mich mitlerweile häuslich eingerichtet. Mittels eines Übersetzers stelle ich klar, das ich nur weiterfahre, wenn ich NICHT von der Polizei begleitet werde. Nochmals werden alle Ausweisseiten kopiert. Tatsächlich komme ich diesmal frei, ob meiner Position, sonst die Reise abzubrechen, meine Visagebühren zurückholen zu wollen und bei Rückkehr der Öffentlichkeit zu erklären, "Never go to China"

Nach 44,23 Tageskm in 2´33´53 habe ich den Autobahnbeginn (trotzdem mit Eselskarren) von KASHGAR erreicht. Wer nach Osten will muß nicht nach KASHGAR. Wer es doch macht begibt sich in eine 46 km Sackgasse! So stellte es sich mir zumindest dar, weswegen ich den Umweg nicht machte. Später erfuhr ich das es doch noch eine 2. Straße gen Osten von Kashgar aus gibt.

Ich schlafe also hier, während meine Akus beim nahen Restaurant an von Außen zugänglicher Steckdose laden.

Durchschnitt 17,2 / Maximal 37,5

Höhe des Schlafplatzes ist nach 69 Tripmetern auf 1.636 m

2.116 m war ich heute am höchsten Punkt.
3 % Durchschnittssteigung, 7 % Maximal

3.264,23 km seit Tiflis mit 22.510 Höhenmeter. Insgesamt ca 5939,55 km mit ca 46.313 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG

PS: Unter diesem Link ein Abendblatt Artikel in dem es u.a. auch um die ständigen Kontrollen geht.

Freitag, 6. Juni 2008

China: Kein Internet für Ausländer?

Freitag 6.6.2008 / 107. Tag von 215 / 5. Tag in China

Die Nacht brachte 2 Stunden nach Zeltaufbau ein paar Klatscher und Sturm. Am Morgen um 3 Uhr 57 ist alles wieder ruhig und das erste Licht ist Verheißungsvoll, tun sich doch nun auch im Osten Berge auf, wo gestern nur Dunst war!

19 Grad im Zelt - 11 Grad draußen auf 2.207 m

Es ist erstaunlich, mit welcher Bravur hier längst verdorbene Lebensmittel VERKAUFT werden. Nach dem Motto "Packung offen = Kaufzwang". Verbraucherrechte ade.

ADE auch zur Solarlampe, denn statt zum Laden baue ich diese für den Dieb auf:

Da ich nicht mit Stäbchen Essen kann benutze ich meine Gabel. Diese lies ich am Abend prompt liegen. Als ich dieses 5 cent Utensiel wieder organisiere wird das 100 € Flugmuster pravissimoartig abgekrallt. Als ich diese Zeilen dann schreibe kommt Polizei und will mich vertreiben, statt den Dieb. Typich verkehrte Welt. Dann stelle ich auch noch fest, das es einen 2. Superkrall gab: Ein Gummiband! Viel wichtiger, denn die Lampe funktionierte letzte Nacht zum 3. x nicht mehr. Also zurück zur Polzei im nächsten Gebäude.

Es wird verweigert eine Anzeige aufzunehmen und auch das selber Schreiben wird verhindert. Dann muß ich eben selber in den Ort den Dieb suchen. Auch das wird verhindert nach den ersten mit dem Diebstahl konfrontierten Personen. Unter Protest fahre ich weiter. Polizei hinterher. Unterwegs kann ich mit einem english sprechenden Menchen telefonieren und wir treffen uns auf der Strecke. Nach dem x-ten Versuch durch vormachen, wird dann endlich verstanden, das es um Diebstahl geht. ("There are 9 Million Bicicles in Bejing" läuft grad beim abtippen auf 90,3 im Nachtprogramm) Ich werde noch zum Essen eingeladen und schließlich nach langen Discussionen 20 km bis zur Provinzgrenze begleitet.

Ein unterwegs kennnen gelernter hätte mir Internet ermöglicht, doch die 30 Minuten verweigert die Polizei, obgleich die Discussionen darüber 1 Stunde dauern...

Ausländer dürfen sich nur 3 Tage im 200 km umfassenden Grenzraum aufhalten. Während der Fahrt wird die Landschaft wieder schön und ich kann eine sich fortwährend verändernde Gewitterwolke beobachten, die sich nach der Mittagspause in den Bergen entleert.

Im Flußbett links der Straße kann ich zum ersten mal in meinem Leben die Mehrzüngige Spitze des Schlammstroms des mittäglichen Gewitters beobachten. Quer vorbei zog das nächste Gewitter - wieder nur ein paar Tropfen bei mir. Ohne Mittagspause hätte ich vom ersten Gewitter mehr Regen mitbekommen.

Knapp 49 km vor Kashgar sind wir wieder auf 2.384 m.

10 km geht es nun fast ohne zu Treten zum nächsten Ort runter durch traumhafte rote Berglandschaft.

Im ersten Laden wird gleich das nächste Problem geschaffen: Weil ein 20 Dollar Schein einen Minni Einriß hat, soll er NICHTS mehr wert sein! Geldscheine müssen also auf Samtkissen im tresor transportiert werden! Es geht wieder mal um Betrug. Der Minnieinris soll 137 Quai - also einer mehr wie mein gesamter einkauf wert sein. Alle Chinesen scheinen mir Betrüger zu sein. Fast alle! Schade! Im Restaurant soll Lamian 10 Quai statt 4-6 Quai kosten.

Lamian_Berlin_China_Restaurant_10 von China_Restaurant_Berlin.
konzentriert bei der Arbeit
Lamian_Berlin_China_Restaurant_11 von China_Restaurant_Berlin.
die Kunst der Nudelherstellung beherrscht nur eine kleine Kaste in China
Lamian_Berlin_China_Restaurant_09 von China_Restaurant_Berlin.
So schaut die Nudelherstellung in einer sauberen Berliner Küche aus - In China existiert diese schnike Sauberkeit nicht in den einfachen Garküchen!

Also lasse ich einen leckeren Keks, der auch einen € kosten soll liegen. Ich zahle keine deutschen Preise, wo Einheimische nur 20 % des westlichen Abzockpreises zahlen. Diese westliche Abzockmentalität ist einer der Gründe, wiso ich in Hamburg Obdachloseneinrichtungen nutze, in der keine Wucherpreise genommen werden. Selbst Hotels, die bei uns MINDESTENS 30 € meist aber 50 - 120 € für 8 Stunden SCHLAF kosten, sind hier mit 1-1,5 € erschwinglich.

Trotzdem will ich sie aus Licht, Lärm, Drinnnen und Geld - Gründen nicht nutzen. ES IST NICHT MEINE WELT - UNTERWEGS WILL ICH FREI SEIN!

In einem Laden auf der anderen Straßenseite setzt sich fort, was sich Geldgeilheit nennt: 35 g Würste sollen mit 2 Quai 4 mal so viel kosten, wie
in ALLEN Läden, wo ich sie bisher entdeckt habe.
Auch eine rot (Rind) statt Orange (Huhn) eingehüllte Wurst gibt es. Aber die will Mench mir erst gar nicht verkaufen, denn immer wenn ich nach deren (gleichen) Preis frage soll ich die orange nehmen...

Immer wieder etwas neues: Nun soll es Ausländern nicht gestattet sein das Internet in Topa zu benutzen da es hier einen Grenzübergang nach Kirgistan Richtung Bischtek gibt. Mit Hilfe eines urigischen Übersetzers war es dann doch möglich für die mir gegebenen 2 Quai. 3 Militärmilizen und ein Übersetzer müssen während der ein stündigen Onlinezeit zugegegen sein. An diese große Überwachung muß sich ein Westdeutscher erst mal gewöhnen..

Danach soll ich wieder in ein Hotel (15 Quai im Mehrbettzimmer ohne Dusche, Kloloch und Gemeinschaftswaschgelegenheit, wo immerhin 2 von 5 Waschplätzen funktionsfähig sind, auf dem Hof) verfrachtet werden. Ich nehm Ausreiß um meinen Willen zu verdeutlichen, am zurückliegenden Ortsrand in der Dunkelheit zu nächtigen - in meinem Zelt versteht sich!

Als ich de Ortsrand erreicht habe ist die Polizei mit Fahrzeug in die Pötte gekommen. Im Grenzbereich lässt Sie das Zelten nicht zu. - ich soll 2 km weiter Richtung Kashgar fahren, oder -auf Staatskosten- im Hotel schlafen! Das will ich mir doch anehen! Ich dürfte auch im großen Innenhof nächtigen, das tue ich auch, denn im angebotenen Zimmer schnarht ein fetter Mench. Er hat das Format des todgefressenen Opfers im Film über die 7 Todsünden.

Sternenhimmel. Schlafen ohne Zelt. Es dauert lange bis es ruhig wird. Einer stolpert sogar über mich - trotz seiner Taschenlampe. Da hat wahrscheinlich noch nie jemand gelegen..

Mensch ht dann zwar dankenderweise endlich das Licht gelöscht im Hof, doch als ich später wach werde (davon..) ist es auch schon wieder an!

51,32 km in 3´53´41 / Durchschnitt 13,1 / Maximal 38
383 Höhenmeter, 2 % Durchschnittssteigung, Maximal 11 %

3.220 km seit Tiflis mit 22.441 Höhenmeter. Insgesamt ca 5895,32 km mit ca 46.244 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG