Sonntag, 9. März 2008

Sonntag 9.März 2008 19. Tag / 13. Tag in Turkey

VDO: Schon bei kurzem Druck auf die rechte Taste wird alles resettet. Uhrzeit nicht mehr einstellbar! Brauch schnellstmöglich Ersatz! Erst ab 24 Grad funtioniert es plötzlich wieder…
6 Uhr sitz ich auf dem Rad, doch weit komm ich nicht. Wieder Zentrieren. Kurz vor dem 34 km entfernten Gruppenschlafplatz im Park von KAYNARCA sehe ich die Police Station und frage ob bekannt ist, wo der Schlafplatz ist. Dem Beamten ist nichts bekannt. Er fragt einiges. So zeige ich unseren Tourbeschreibungstext, doch er tut sich schwer damit zu Lesen. Dann kommt ein English sprechender Polizist dazu und ich werde zu 2 Gläsern Tee, Halva, Brot und Oliven eingeladen. Ein 3. Beamter weiß dann wo der Schlafplatz ist, aber ich fahr nicht mehr hin, da der Abzweig nach KARASU (nächster Ort auf unserer Route) vorher war.
Ich will keine Zeit weiter verlieren und treffe so noch vor dem Mittagessen Carlotta, Monika und Mark. Seltsamerweise aber nicht das Begleitfahrzeug.

Zwischendurch ein MAGNUM Mandel, da mein ausgesuchtes MAGNUM auch nach Zusage und langer Durchsuchung der gut gefüllten Eistruhe, sie offenbar bereits für die Saison vorbereitet war, verschollen blieb.. Wie meistens..
Zum Kebab Mittagessen im KÖSEM KEBAP in KARASU erhalte ich, dank der Vermittlung des sehr gut Deutsch sprechenden USLU, zusätzlich (zusammen 6 Dinar) Salat, eine ½ Suppe und Tee. USLU erklärt mir auch, das es bei den milden Chilis nur ab und zu vorkommt, dass scharfe Kerne deren Innenleben würzen. Mensch braucht also praktisch immer einen Vorkoster, was in diesem Restaurant passiert..

Mittlerweile musste ein Ersatzreifen mein Hinterrad verlassen, da er sich bei 55 km/h selbständig machte. Praktischerweise Weise bekam ich mein Rad, wie bisher IMMER, ohne Sturz unter Kontrolle..
Mein Gepäckträger zeigt wieder ein Loch auf. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, die Schweißnaht, die ja so stabil aussah, nicht schönheitsbewusst abzuflexen. Da ich jemanden eine Weinlaube schweißen sehe, versuche ich es noch ein letztes Mal: Nun ist die gebrochene Strebe dicht. Eine wichtigere danebenliegende ab nur noch halb da.
Während es um KARASU flach war, sind sie wieder da: Die Küstenberge! Also auf den letzten 18 km! Beim Schweißen fuhren Monika und Mark vorbei ohne mein rufen zu hören. Doch bald treffe ich sie beim Ayran trinken wieder. Mein Fehler war dann ihre Ablehnung auf die Frage „Eis zusammen?“ nicht auch selber mit „Nein“ zu erwidern. Da wir unmöglich ob der neuen Berge den Treffpunkt „Burg vor AKCA KOCA“ rechtzeitig erreichen KÖNNEN und die Hälfte der Gruppe noch weiter hinten sein muss, entschließe ich mich fälschlicherweise doch ein Eis zu kaufen. Die Stoppuhr auf null setzen zu wollen, um 15 Minuten zu stoppen, die das Eis braucht außerhalb der Kühlung, um die richtige Konsistenz zu haben, nullt dann wieder alle Werte bis auf den Navigator.
Das Tagesziel AKÇAKOCA erreiche ich nach ca 116 km mit einem Durchschnitt von schätzungsweise 14,8
Doch leider sehe ich weder andere Gruppenmitglieder, noch irgendwas, was nach Burg aussieht. Zudem gibt es mehrfach von der sich durch die Berge schlängelnden Hauptstraße Abzweige nach AKCAKOCA, so das nicht klar ist, wo das Zentrum ist. 5 km nach dem Zentrum frage ich dann und somit muss ich 13 km zu weit gefahren zu sein. Keinerlei Ahnung, wie irgendjemand aus der Gruppe die Burg finden konnte. Kunden des Ladens, wo ich fragte, fragen mich, wo ich schlafe. Da es bebautes bergiges Gebiet ist antworte ich schlau, das genau dies das Problem sei, denn Sigitas ist nicht erreichbar. Auf beiden Händys nicht! Natürlich hätte ich beim weiterfahren irgendwo etwas gefunden, aber so bietet der Ladenbesitzer mir an, mich auf seine Kosten (oder Beziehungen, denn ich sehe nicht das Geld fliest..) in einem nahen Hotel (Otel Vadi) unterzubringen. Diese Gastfreundschaft ist im islamischen Glaubenbegründet. Er ist streng gläubig, was ich daran erkenne, das er im Laden betet. Während der Arbeitszeit oder auf Reisen dürfen Gläubige auch außerhalb der Moschee beten.

Zusammen nun ca 1.283 km und 12.144 Höhenmeter. 6 Stunden Schlaf und dann zappen durch das vielfältige türkische Fernsehprogramm. Auch ein Aserbaidschanischer Sender ist schon dabei..