Samstag, 31. Mai 2008


Samstag 31.05.2008 / 101. Tag / 13. Tag in Kirgistan

Es mäht. Die Ursache kommt bald darauf in´s Blickfeld. Eine riesige Schaaf/Ziegenherde quert die erhöht gebaute Piste. Gefolgt von Hund , Esel und Kirgise auf Esel. Auch die urwüchsigen zotteligen Urrinder gibt es hier oben.

11 Uhr erste Schauer in den Bergen. Anziehen! Ich wechsel die Kette gemäß der Rohloffempfehlung. Nun arbeitet wieder die in Hamburg aufgezogene, die ich in BAKU ja gar nicht hätte wechseln müssen, mit mir zusammen.

Falsch gedacht! Die gute, teure nicht abgenutzte SLT99 arbeitet schlechter, springt bei fast allen Gängen nach Lust und Laune im Gegensatz zur billigen abgenutzten Kette! 3 Stunden und mehrmals superschwarze Hände hätte ich mir sparen können! Mit gesundem Menchenverstand ist das nicht zu erklären. Jedes einzelne Glied habe ich auf Beweglichkeit und Verschleiß kontrolliert. Auch Ölung hätte ich mir sparen können. Später wird sich herausstellen, das es nicht die Kette sondern ein defektes Zahnrad in der Rohloff-Nabe war... Es konnte erst zurück in Hamburg repariert werden durrch Einsendung an Rohloff.

Einziger positiver Nebeneffekt: Einige Augenblicke mehr Pamir! Bei jedem neuen Hinsehen ein AHA-Erlebnis! Der nächste namenlose Paß ist nach meinem Höhenmesser höher wie 3.536 m und besteht aus mehreren Pässen. Aber es geht zwichendurch nicht km-lang runter.

Nachdem einige Laster auf der schlechten Straße umgekippt waren kontrollieren 2 Polizisten hier oben die Lenkzeiten. An der letzten Paßhöhe vor China schöne Felsformationen zur Linken, von einem Wolkenloch in´s rechte Licht gesetzt. Erst 16 Uhr bin ich hier oben, wo ich eigentlich gern schon letzte Nacht geschlafen hätte..

Der Tag brachte etwas Hagel und etwas Regen aus schönen Wolken. Es geht runter auf 3.405 m und fordernd wieder hoch auf 3.526 m. 60 Höhenmeter davon bringen einen ganz schön aus der Puste. Eine Kamera, die das sich bietende Panaorama so wie das menchliche Auge einfangen könnte, wäre 1000 € wert! Nur die Telefonleitungen stören das Bild wie so oft. Ein Grund mehr ohne Telefon zu Leben!

Punkt 19.30 geht mein automatisches Fahrradlicht an und es hat von 15 auf 7 Grad abgekühlt. nun wird die Straße noch schlechter. Bis zu 6 Fuß große Steine sind im "Belag"! Mehr eine reine Naturstr, als das von "Straßenbau" die Rede sein kann. Katastrophaler Zustand als es runter in eine Schlucht geht. Vorher ist das Ausweichen auf eine Lehmpiste rechts möglich und zu empfehlen.

Ich kampiere am Schluchteingang. Um 20:08 beginne ich den Platz neben dem Rumpelweg durch Steine ausgraben herzurichten. Es ist 8 Grad Celsius, da ich auf 3.104 m runter gefahren bin. Um 20:41 steht das Zelt - 33 Minuten! In den Aufbauzeiten ist von 3 die Rede..

9 Minuten später ist die Inneneinrichtung fertig - dachte ich zumindest.. Schlafsack vergessen. Nochmal raus. 50 Minuten braucht es also!

Mit lautem Getöse holpert noch ein Truck vorbei.

29,75 km in 4´09´56 / 7,1 Durchschnitt / 21 Maximal
470 Höhenmeter - Maximal 3.565 m, 4 % Durchschnittssteigung, 16 % Maximal

2.999 km seit Tiflis mit 20.169 Höhenmeter. Insgesamt ca 5674.72 km mit ca 43.972 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG