Mittwoch, 22. Dezember 2010

Nach den Erdrutschen vom 3. Dezember 2010 hat man mal wieder alle Trilhos vorsorglich geschlossen - das hindert mich natürlich an deren Erkundung
zwischen dem Leuchtfeuer Ponta de Albarnaz bei Ponta Delgada (Flores) und Faja Grande

Hier noch eine kleine Geschichte aus Ponta Delgada:

Ich hatte einen stabilen Verschluss an meine Radtasche zu nähen, der auf dem Flug nach New Orleans abgerissen war und den ich dann ersetzt habe mit einem von einem Gepäckwagen abgeschnittenen Verschluss. Beim annähen verbog sich dann meine Nähnadel und ich kam auf die Idee zu fragen, ob es im Ort vieleicht jemanden gibt, der eine Nähmaschiene zur Verfügung hat, denn ich hatte in einem fenster auch eine Singer Nähmaschine gesehen. Dort war aber leider niemand anzutreffen, als ich dort nochmal vorbei fuhr.

Also fragte ich im Aufenthaltsraum der Snackbar ob jemand im Ort eine Nähmaschiene hat. Nein, so was gäbe es nur in Santa Cruz.

Aber man kam auf die Idee das ganze mit Fischergarn zu machen, was eine sehr gute Idee war. Problem war dann nur, das vorher jemand es doch mit der Nähnadel versuchen wollte und er es nicht verstehen konnte, das es nicht darum geht, das ich nicht weiss, wie man näht, sondern das es darum geht, das eine Maschine mehr Kraft hat und sicher die Nadel nicht so schnell verbiegt, wie wenn es mit der Hand gemacht wird.

Da gelte ich dann gleich als Besser Wisser, aber in dem Fall weis ich es vieleicht sogar tatsächlich besser, als Absolvent der Berufsfachschule Hauswirtschaft/Sozialwesen..

Der Enheimische näht hier so das er immer nur rund herum näht ohne den Faden zu sichern anstatt, wie ich es gelernt habe zumindest bei jedem 2. oder 3. mal - wenn man es stabil haben möchte bei jedem mal, den Faden noch einmal durch die Schlaufe hindurch zu schieben und damit fest zu verknoten (was bei der Maschiene durch Ober und Unterfaden geschiet) Diese Nähtechnik stellt sicher das wenn der Faden reist nicht die gesamte Naht aufgeht. Das konnte man diesem Menschen nicht begreiflich machen, denn sobald ich die Nähnadel wieder selber in die Hand nahm um ihm zu zeigen, was ich meine, lief er natürlich weg.

Da er ja gar nicht wissen konnte WESHALB ich die Nähnadel wieder in die Hand nahm (er lief ja weg statt "zuzuhören" ; in dem Fall einfach zu zusehen was ich mache, bzw WIE ich es mache) war er beleidigt.

Als ich ihn ein par Tage später nochmal im Internetkaffe traf, sprach er nicht mehr mit mir.

Wieder ein gutes Beispiel, das wenn man aufhört miteinander zu sprechen es Krieg ist. Daher mein Hafenbild in Horta: Bild

Die Snackbar des Ortes bietet übrigens keine Tosta Mista an, sondern nur Sandes, die ich mir natürlich preiswerter selber herstellen kann mit Brot und Käse aus dem Supermarkt.